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Großer Preis von Spanien
Blutleeres Ferrari muss nachlegen - Vettel als Antreiber

Enttäuscht
Musste sich in Barcelona mit Platz vier zufrieden geben: Ferrari-Pilot Sebastian Vettel. Foto: Gtres
Sein Rivale Lewis Hamilton parlierte gut gelaunt über diesen besonderen Sieg. Er fühle sich fast an wie sein erster. Schlafen werde er wie ein Baby, meinte Hamilton. Sebastian Vettel ließ dem Weckruf auf der Strecke klare Worte folgen. Vettel, der Antreiber.

Barcelona (dpa) - Nach der ernüchternd-deutlichen Niederlage gegen Rekordneuschreiber Lewis Hamilton verlor Sebastian Vettel erst gar nicht viel Zeit und schaltete umgehend in den Antreiber-Modus.

«Ich habe viele Male gesagt, dass dieses Team stark ist und viel Potenzial hat. Wir müssen aber auch sicherstellen, dass wir die Probleme ansprechen, die wir haben, und dass wir zusammen in die richtige Richtung arbeiten», forderte der 30 Jahre alte Star-Pilot von Ferrari.

Zu langsam, zu unzuverlässig, zu problematisch sei der Umgang mit den neuen Formel-1-Reifen. Vettels Analyse fiel schonungslos aus. Auch Vettel spürt, dass Hamilton und Mercedes auf dem Weg zurück zu alter Weltmeister-Stärke sind. In der Heimat der Scuderia fiel das Urteil ebenfalls gnadenlos aus. «Ein bleiches Rot, ja sogar blutleer», schrieb «La Repubblica».

Gegen einen Hamilton in Titelform hatte Vettel keine Chance oder wie Spaniens Sportblatt «Marca» schrieb: «Lewis Hamilton zermalmt alle anderen.» Der Brite fuhr zum 30. Mal nacheinander in die Punkte und baute seinen Rekord damit weiter aus. Er feierte seinen 41. Sieg von der Pole aus und brach damit einen weiteren Rekord von Michael Schumacher (40). Es sei fast wie sein erster Sieg, meinte Hamilton überglücklich – und stolz. «Ich werde schlafen wie ein Baby», sagte der 33-Jährige nach dem 64. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere.

Nummer 63 zwei Wochen zuvor in Baku war nicht mehr als eine Verkettung glücklicher Umstände für den Briten gewesen. Der Große Preis von Spanien war eine Machtdemonstration nach Wochen der Ungewissheit und von Leistungsschwankungen. «Es ist noch ein bisschen früh, aber ich hoffe, dass es der Teil eines Wendepunkts war», sagte Hamilton. Diesmal kam der Mercedes mit den Reifen bestens zurecht, der Ferrari nicht. Hamilton: «Es ist für jeden einen Kampf.»

Einer, bei dem alles mobilisiert werden muss. Fünf von 21 Rennen sind zwar erst gefahren, aber legt man zugrunde, dass der Circuit de Barcelona-Catalunya als Gradmesser für eine gesamte Saison gilt, muss sich Ferrari Sorgen machen. Denn neben Mercedes zeigte auch Red Bull aufsteigende Tendenz.

Max Verstappen hielt sich Vettel sogar mit einem demolierten Frontflügel vom Leib. Er und Daniel Ricciardo meldeten mit ihren Zeiten speziell im letzten Barcelona-Sektor auch berechtigte Hoffnungen auf ein erfolgreiches Monaco-Wochenende an.

Dort, wo Mercedes vor einem Jahr keine Chance hatte, Valtteri Bottas Vierter und Hamilton Siebter wurden. «Warum unser Auto nicht schnell um die Kurven in Monaco fahren will - wir wissen es nicht», meinte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Er sei verdammt besorgt. Das müsse er sein, betonte Hamilton. Mahnen sei auch Job eines Teamchefs. Er wiederum sei dafür da, seine Crew mitanzutreiben.

Vettel auch. Und das machte er gleich nach dem Rennen. Seine Worte waren der zweite Weckruf nach dem Geschehen auf der Strecke. «Es gibt keine Entschuldigungen», betonte Vettel. 17 Punkte Rückstand hat er nun. Kein wirklicher Grund zur Unruhe, die Saison ist noch lang. Enden soll sie mit dem fünften WM-Titel - fragt sich nur, für wen: Vettel oder Hamilton. In Monaco gewann Vettel vor einem Jahr, Kimi Räikkönen wurde im zweiten Ferrari Zweiter.

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