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22. Spieltag
Bremens Niederlage nervt Kohfeldt - «Das war gar nix»

TSG 1899 Hoffenheim - Werder Bremen
Christoph Baumgartner (3.v.r., am Boden) macht das Tor zum 2:0 für die TSG Hoffenheim. Foto: Uwe Anspach/dpa
Nach dem Europa-League-Frust von Villarreal feiert Hoffenheim in der Liga einen deutlichen Erfolg. Die Hoeneß-Elf zieht damit vorbei an Rivale Bremen, der einen sehr schlechten Tag erwischt.

Sinsheim (dpa) - Florian Kohfeldt war ordentlich bedient.

«Das war im Kollektiv gar nix. Wir haben viel zu einfache Gegentore bekommen, waren nicht zielstrebig», schimpfte der Chefcoach von Werder Bremen nach der klaren 0:4 (0:2)-Pleite bei der TSG 1899 Hoffenheim, die eine bittere Fußball-Woche doch noch versöhnlich beendete.

Das Team von Trainer Sebastian Hoeneß war mit dem deutlichen Sieg am Sonntagabend an dem direkten Rivalen vorbeigezogen. Vor coronabedingt leeren Rängen erzielten Ihlas Bebou (26. Minute), Christoph Baumgartner (44.), Munas Dabbur (49.) und Georginio Rutter (90.) die Treffer für die Kraichgauer, die nach vier sieglosen Pflichtspielen erstmals wieder einen Erfolg feiern konnten.

Hoffenheim liegt nun acht Zähler vor dem Relegationsrang 16, beim Team von Florian Kohfeldt sind es nach der dritten sieglosen Liga-Partie am Stück nur noch fünf Zähler. Die personell dauerhaft gebeutelte TSG, die am Sonntag wegen Verletzungen und Corona auf insgesamt 13 Spieler verzichten musste, steckte die beiden bitteren Remis gegen Dortmund (2:2 nach Führung) und Molde FK (3:3 nach 3:1) bestens weg und siegte am Ende verdient.

«Wir haben sehr stabil gespielt und zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht. Die Leistung kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Da ist Erleichterung, aber auch Stolz», sagte 1899-Coach Hoeneß und fügte hinzu: «Das tut uns tabellarisch gut. Wir haben eine herausfordernde Situation.»

Das trifft auch auf Werder zu, vor allem in dieser Verfassung. «Die ersten zwei Tore waren extrem billig. Das ist uns in dieser Saison noch nicht passiert. Das hat unser Spiel zerstört. Die Niederlage ist deutlich und verdient. Mit so einer Leistung wird es gegen jeden Gegner kompliziert», sagte Bremens Theodor Gebre Selassie beim TV-Sender Sky.

Drei Tage nach dem Europa-League-Spiel gegen Norwegens Außenseiter, das coronabedingt im spanischen Villarreal stattfand, motivierte Hoeneß seine Mannschaft trotz der vielen Ausfälle zu einer sehr ordentlichen Leistung. Die Gäste aus Bremen, die zuvor in sieben Pflichtspielen in Serie nicht mehr als ein Gegentor kassiert hatten, agierten zwar zunächst mutig, wurden aber immer wieder vom hohen Tempo der TSG-Offensive um Bebou, Baumgartner und Dabbur überrascht.

Dabei hatte die Kohfeldt-Elf in der Anfangsphase mehr vom Spiel. Der umtriebige Joshua Sargent kam mehrere Male zu Abschlüssen, die für das Gehäuse von Jubilar Oliver Baumann (350. Bundesliga-Spiel) aber ungefährlich blieben. Als der für den fehlenden Ludwig Augustinsson eingesetzte Felix Agu nach einem Zweikampf mit Kasim Adams im Strafraum zu Fall kam (24.), ließ Schiedsrichter Robert Schröder weiterlaufen.

Wenige Minuten später war Bebou nach klasse Zuspiel des starken Diadie Samassekou frei durch und schoss zur Führung ein. Der Videoreferee überprüfte die Szene noch einmal, doch das Tor zählte. Die Kraichgauer ließen nicht nach und legten zum idealen Zeitpunkt - kurz vor der Pause - nach: Mit großer Entschlossenheit setzte sich der dynamische Baumgartner gegen Werders Dreierkette durch und schob mit letzter Kraft an Jiri Pavlenka vorbei zum 2:0 ein.

Nach dem Seitenwechsel patzten die Bremer defensiv gleich wieder: Bebou brach über rechts durch, flankte in die Mitte zu Dabbur, der am Fünfmeterraum problemlos und ungestört vollendete. Drei Gegentore oder mehr hatte Werder zuletzt im November beim 3:5 beim VfL Wolfsburg kassiert. Fortan musste die TSG nicht mehr viel machen und erhöhte durch den Debütanten Ritter sogar auf 4:0. Die Niederlage der Bremer, die einen sehr schlechten Tag erwischten, ging auch in dieser Höhe in Ordnung.

© dpa-infocom, dpa:210221-99-535347/5

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Kader der TSG 1899 Hoffenheim

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