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Weltcup in Nove Mesto
Deutsche Biathletinnen mit Staffel nur auf Rang elf

Franziska Preuß
Schlussläuferin der deutschen Staffel, die das Rennen auf Rang elf beendete: Franziska Preuß. Foto: Sven Hoppe/dpa
Vor dem letzten Rennen führen die deutschen Biathletinnen in der Weltcup-Staffelwertung, sind nie schlechter als Vierte. Doch im letzten Rennen der Saison geht vieles schief. Und die Kleine Kristallkugel geht verloren.

Nove Mesto (dpa) - Die Trainerkritik nach dem zweitschlechtesten deutschen Damen-Staffelergebnis der Biathlon-Geschichte war schonungslos.

«Viel Positives fällt mir nicht dazu ein. Das war von vorne bis hinten schlecht», sagte Biathlon-Trainer Florian Steirer nach dem desaströsen Platz elf beim Weltcup-Auftakt im tschechischen Nove Mesto.

Nur anderthalb Wochen nach WM-Silber verloren die deutschen Skijägerinnen zudem im letzten Staffelrennen der Saison auch noch die Kleine Kristallkugel der Disziplinwertung. Die holten sich durch ihren Finalsieg die Schwedinnen, die bei Punktgleichheit mit den DSV-Damen einen Saisonerfolg mehr zu Buche stehen haben.

Das einzig Positive beim Auftritt von Maren Hammerschmidt, Vanessa Hinz, Janina Hettich und Franziska Preuß war die Schießleistung von Preuß. In der Loipe waren die Deutschen ohne die nach einem Infekt noch geschonte Denise Herrmann, die bei der WM in Pokljuka mit Hinz, Hettich und Preuß Silber gewonnen hatte, diesmal nicht konkurrenzfähig. «Was wir heute in der Loipe abgeliefert haben, war grottenschlecht», sagte Steirer im ZDF. In den fünf Staffelrennen zuvor waren seine Damen nie schlechter als Vierte gewesen.

Nur weil Preuß als Einzige ihre Klasse mit dem Gewehr ausspielte und die Ukraine wegen eines Wechselfehlers disqualifiziert wurde, stand am Ende nicht ein historisch schlechtes Ergebnis zu Buche. Nur im Dezember 2019 in Hochfilzen war es mit Platz zwölf für eine deutsche Damen-Staffel noch schlechter gelaufen.

Beim Aufwärmen mit lustigen Spielchen an der Tischtennisplatte waren die deutschen Biathletinnen noch bester Laune. Diese war dann nach einer ernüchternden Vorstellung schnell verflogen. «Es ist von Anfang an zäh gegangen, da steht man unter Zugzwang, und dann ist die Lockerheit weg und man geht verkrampfter ran», sagte Preuß (26), die sich mit ihrem Auftritt zumindest Selbstvertrauen für das Wochenende mit Sprint und Verfolgung holte: «Ich bin ganz zufrieden mit meinem Rennen.»

Für die Kolleginnen ging vom Start weg nichts. «In der zweiten Runde bin nicht mehr vom Fleck gekommen», sagte Hammerschmidt (31), die nach ihrer Fußverletzung nicht in Schwung kommt. Da auch bei Hinz (28) nicht viel zusammenlief, wurde der Rückstand immer größer, und Hettich (24) ging 1:48,0 Minuten hinter Norwegen als 13. ins Rennen. «Da war komplett der Wurm drin in meinem Wettkampf, bei mir ist es komplett in die Hosen gegangen», sagte Hinz. Hettich als beste Liegendschützin des Feldes konnte gerade so die Strafrunde vermeiden, so dass Preuß mit einer Hypothek von mehr als zwei Minuten als 14. ihr Rennen aufnahm und am Ende nur noch Schadensbegrenzung betreiben konnte.

Die Männer wollen es am folgenden Tag nach dem WM-Debakel mit Platz sieben in der Besetzung Erik Lesser, Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Philipp Nawrath besser machen. Vor allen Lesser (32) steht im Mittelpunkt. Er hatte als Startläufer bei der Weltmeisterschaft in Pokljuka einen Einbruch erlitten, so dass sein Team gleich zu Beginn des Wettkampfes aus dem Rennen war.

Der Weltcup in Tschechien ist derweil nicht ganz unumstritten. Die tschechische Regierung hatte angesichts der weltweit höchsten Sieben-Tage-Inzidenz einen harten Lockdown verhängt, die Bürger dürfen ihren Bezirk seit Montag nur noch in Ausnahmefällen verlassen.

Der Weltverband IBU und der Deutsche Skiverband vertrauen aber auf ihre Hygienekonzepte. Bisher waren alle Corona-Tests bei Sportlern und Betreuern negativ, wie die IBU am Donnerstag mitteilte. Zwei Personen aus dem Organisationsteam wurde jedoch positiv getestet.

© dpa-infocom, dpa:210304-99-691127/5

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