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Heim-Weltcup
Deutsche Biathletinnen verpassen Podium in Ruhpolding

Denise Herrmann
Wurde mit den DSV-Damen Vierte in Ruhpolding: Denise Herrmann. Foto: Sven Hoppe/dpa
Die deutschen Damen-Staffel wartet weiter auf den ersten Podestplatz in dieser Saison. Ohne Strafrunden hat das DSV-Quartett in diesem Winter noch kein Rennen absolviert. Qualifiziert für die WM sind nur drei Skijägerinnen.

Ruhpolding (dpa) - Schon wieder Vierter! Bei der WM-Generalprobe in Ruhpolding hat es die deutsche Damen-Staffel erneut nicht auf das Podest geschafft - dabei war das das selbsterklärte Ziel.

Die Ernüchterung bei den 16.500 Zuschauern in der Chiemgau Arena war spürbar, als Vanessa Hinz am Freitag die Vorlagen von Karolin Horchler und Franziska Preuß nicht nutzen konnte und gleich zwei Strafrunden drehen musste.

Verfolgungsweltmeisterin Denise Herrmann blieb danach zwar fehlerfrei. Doch die tadellose Leistung der Schlussläuferin war beim vierten Sieg der Norwegerinnen im vierten Saisonrennen zu wenig, um den Sprung auf das Podest noch zu schaffen. «Wir heben uns das einfach für die WM auf. Wir schielen schon langsam echt hin auf das Podest», sagte Herrmann.

Den Deutschen fehlten elf Sekunden auf die Schweizerinnen, die hinter Frankreich Dritte wurden. Mut machte ZDF-Expertin Laura Dahlmeier: «Sie sind nicht mehr weit weg. Ich hoffe ganz fest, dass es bei der WM klappen wird.» Nach dem Rücktritt der Doppel-Olympiasiegerin ist die Lage im Damen-Team gut fünf Wochen vor dem WM-Auftakt in Südtirol schwierig. Bislang haben nur Hinz (27), Preuß (25) und Herrmann (31) die WM-Norm geknackt. «Ich kann versprechen, dass eine deutsche Damen-Staffel in Antholz am Start sein wird», sagt Bernd Eisenbichler, der Sportliche Leiter der Biathleten.

2017 gab es den letzten großen Sieg eines deutschen Damen-Quartetts Hinz, Maren Hammerschmidt (30), Franziska Hildebrand (32) und Dahlmeier (26) holten in Hochfilzen den WM-Titel. Zwei Jahre zuvor in Kontiolahti war das Quartett in nahezu ähnlicher Besetzung (da lief Preuß für Hammerschmidt) erfolgreich gewesen, ehe es bei Olympia nach Strafrunden von Preuß, Hildebrand und Herrmann mit Platz acht ein Debakel gab. Das junge Trainer-Duo mit Kristian Mehringer (38) und Florian Steirer (38) übernahm.

Seit dieser Saison zeichnet mit Eisenbichler (44) auch ein neuer Sportlicher Leiter für die Skijäger verantwortlich. «Es ist offensichtlich, dass wir im Damen-Bereich hart arbeiten müssen, dass wir strukturell etwas verändern werden im Frühjahr», kündigte er an. Doch der Neuaufbau benötigt Zeit: «So einen Olympia-Zyklus dauert es sicher, also vier bis sechs Jahre kann man rechnen», sagte Mehringer.

Klar sei, dass der Übergang vom Junioren- zum Seniorenbereich schneller gestaltet werden müsse. «Wir haben talentierte Athletinnen im System.» Mit dem ehemaligen Skijäger Zibi Szlufcik wurde im Herbst die bislang vakante Cheftrainerstelle für den Nachwuchs besetzt.

Doch im Weltcup müssen es noch die Altgedienten richten. Hammerschmidt hat nach schwierigen Zeiten gerade die Rückkehr geschafft, die langjährige Staffel-Konstante Hildebrand dagegen wurde wegen Formschwäche in den IBU-Cup versetzt und am Freitag Sprint-Siebte. Zuletzt in Oberhof wurde Janina Hettich (23) in der Staffel getestet. Die Suche nach der vierten Frau, sie ist nicht ganz so einfach - Vorteile dürfte Horchler haben, die bislang in drei der vier Saison-Staffeln eingesetzt wurde.

Auch in Ruhpolding zeigte sie trotz einer Rangelei mit der Polin Monika Hojnisz-Starega zu Beginn eine ordentliche Leistung. «Ich denke, ich habe es ganz gut ins Ziel gerettet», sagte sie. Auch Preuß strauchelte kurz, mit zwei schnellen Serien am Schießstand brachte sie die Staffel auf Rang vier. Dann wackelte Hinz, genau wie zuletzt bei Rang vier in Oberhof. Zum Auftakt in Östersund, ebenfalls mit Platz vier, hatte Herrmann eine Strafrunde drehen müssen, beim historisch schlechten zwölften Rang in Hochfilzen war sie gar drei Extrarunden unterwegs gewesen.

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