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Entgleisung des DFB-Chefs
DFB-Sportgericht: Urteil im Fall Keller bis Ende Mai

Fritz Keller
DFB-Präsident Fritz Keller hatte sich eine verbale Entgleisung geleistet. Foto: Boris Roessler/dpa
Frankfurt/Main (dpa) - Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes will den heiklen Fall um den Nazi-Vergleich des angeschlagenen DFB-Präsidenten Fritz Keller vor der Europameisterschaft abschließen.

«Mit einer Entscheidung ist noch im Mai zu rechnen, allerdings nicht in dieser und auch nicht in der nächsten Woche», sagte der Vorsitzende Richter Hans E. Lorenz der Deutschen Presse-Agentur.

Das dreiköpfige Gremium unter der Leitung von Lorenz nahm am Dienstag seine Arbeit auf. Das Verfahren inklusive einer möglichen mündlichen Verhandlung über eventuelle Sanktionen sei «nicht öffentlich», teilte der 71-Jährige mit. Zuvor hatte die DFB-Ethikkommission über den Fall beraten und ihr Ergebnis dem Sportgericht zur Entscheidung vorgelegt. «Solch einen Fall hat es noch nie gegeben», sagte Lorenz. Die EM beginnt am 11. Juni.

Bei der DFB-Präsidiumssitzung am 23. April hatte Keller Vizepräsident Rainer Koch mit Roland Freisler, dem Vorsitzenden des Volksgerichtshofes im Nationalsozialismus, verglichen. Generalsekretär Friedrich Curtius soll den Vorfall danach direkt zur Anzeige bei der Ethikkommission gebracht haben. Am Sonntag war sowohl Keller als auch dem langjährigen Generalsekretär das Vertrauen von den Chefs der Landes- und Regionalverbände entzogen worden.

© dpa-infocom, dpa:210504-99-460114/2