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Ein Novize für das Comeback: Klauß wird Chefcoach beim FCN

Robert Klauß
Wird neuer Trainer beim FC Nürnberg: Robert Klauß. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Der 1. FC Nürnberg gibt das angepeilte Comeback in der 2. Liga in die Hände eines bisherigen Assistenztrainers. Der Leipziger Robert Klauß soll die Franken nach dem Beinahe-Abstieg wieder zu Erfolgen führen. Ein Mann war für die Zusage des 35-Jährigen beim «Club» entscheidend.

Nürnberg (dpa) - Nach dem nur knapp vermiedenen Absturz in die Drittklassigkeit setzt der 1. FC Nürnberg für ein Comeback auf einen Trainer-Novizen. Die Franken verpflichteten Robert Klauß als neuen Chefcoach.

«Robert ist ein mutiger Trainer mit frischen und innovativen Methoden», sagte Sportvorstand Dieter Hecking. Mutig ist aber auch der Fußball-Traditionsverein, schließlich hatte der bisherige Co-Trainer von Julian Nagelsmann bei RB Leipzig noch nie ein Profiteam als Verantwortlicher betreut.

«Für uns gilt es ab sofort, jede Stunde des Tages zu nutzen und alles, wirklich alles, für den Club zu geben», wurde der 35-Jährige zitiert und gab das Lob an den ebenfalls neuen Sportchef der Franken zurück. «Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Dieter Hecking, der ein entscheidender Grund für meinen Wechsel gewesen ist.»

Über die Dauer des Vertrages mit dem gebürtigen Brandenburger machten die Nürnberger keine Angaben. Klauß wird in der nächsten Woche mit dem Training beginnen und am Montag auch offiziell vorgestellt.

Wenige Tage nach dem Dienstantritt von Hecking ist damit auch die zweite wichtige Personalfrage beim «Club» geklärt. Klauß folgt auf Jens Keller, der in der vorigen Saison nach einem Abwärtstrend noch vor den Relegationspartien gehen musste. Interimscoach Michael Wiesinger, mit dem die Nürnberger dank eines Tores in der Nachspielzeit des zweiten K.o.-Duells doch noch die Klasse hielten, wurde auf eigenen Wunsch wieder Chef des Nachwuchsleistungszentrums.

Klauß habe in Leipzig, wo er seit 2018 unter Ralf Rangnick und Nagelsmann Assistent war, «dauerhaft eigenständig arbeiten und seine Ideen einbringen» können, sagte Hecking. «Robert ist eloquent und er beherrscht es, Aufbruchsstimmung zu erzeugen. Sein Wechsel nach Nürnberg bietet für beide Seiten eine große Chance und Möglichkeit.»

Der 35-Jährige soll den FCN wieder nach oben führen. Hecking hatte schon bei seiner Vorstellung am Valznerweiher Anfang der Woche betont, dass er den «Club» viel weiter oben sehe als zuletzt. Auf die Frage, ob es nun darum gehe, den Verein erstmal zu stabilisieren, antwortete er: «Stabilisieren wäre zu demütig. Der Club ist besser als Platz 16 in der 2. Liga, das ist uns allen klar.» Nürnberg gehört für ihn in die Bundesliga, wo er selbst drei Jahre FCN-Trainer war.

Nach seiner aktiven Fußballerkarriere in unteren Ligen war Klauß 2010 als Jugendtrainer bei Leipzig eingestiegen und hatte sich über die U17 und U19 bis zu den Profis hochgearbeitet. Zuletzt bereitete der Eberswalder, der den DFB-Lehrgang zum Fußballlehrer 2018 als Bester mit der Note 1,0 abgeschlossen hatte, die Leipziger noch an der Seite von Nagelsmann auf das Champions-League-Finalturnier in Portugal vor.

Klauß habe sich in Sachsen «hervorragend entwickelt», sagte RB-Sportdirektor Markus Krösche, das Interesse von anderen Teams sei keine Überraschung gewesen. «Mit dem Wechsel zum 1. FC Nürnberg kann er nun den nächsten Schritt gehen. Diese Chance wollten wir ihm ermöglichen und wünschen Robert dabei alles Gute.»

Klauß setzte sich beim Trainercasting gegen andere Kandidaten wie etwa Dimitrios Grammozis durch. «Ich empfinde die Chance, als Cheftrainer zu einem so großen Club wie dem 1. FC Nürnberg wechseln zu dürfen, als keine Selbstverständlichkeit. Diese Möglichkeit unterstreicht eine unfassbare Wertschätzung», sagte Klauß.

© dpa-infocom, dpa:200730-99-978990/7