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Im Achtelfinale gegen Mexiko
Erster Glanz bei Brasiliens 2:0 gegen Serbien

Titelanwärter Brasilien hat sich mit einem 2:0-Sieg gegen Serbien souverän für die K.o.-Runde qualifiziert. Neymar und Coutinho setzen erste weltmeisterliche Glanzlichter. Jetzt trifft der Rekord-Champion auf seinen Lieblingsgegner.

Moskau (dpa) - Den Achtelfinal-Einzug feierte Neymar dieses Mal ohne die große Tränen-Show. Erleichtert winkte der Superstar nach dem souveränen Erreichen der K.o.-Runde mit Rekord-Champion Brasilien bei der Fußball-WM ins Publikum und warf Kusshändchen Richtung Tribüne.

Mit Neymar als Vorlagengeber und dem überragenden Philippe Coutinho deutete die Seleção beim 2:0 (1:0) über Serbien ersten weltmeisterlichen Glanz in der Offensive an. Durch den zweiten Sieg in der Gruppenphase verhinderte Brasilien in Moskau die erste Vorrunden-Schmach bei einer WM seit 1966 und trifft nun auf Lieblingsgegner Mexiko.

Durch einen Geniestreich bereitete Coutinho vor 44.190 Zuschauern den Führungstreffer seines Barcelona-Teamkollegens Paulinho (36. Minute) vor. Nach Ecke von Neymar sorgte Thiago Silva (68.) für die Entscheidung. Für Serbien und Coach Mladen Krstajic endete damit trotz eines aufopferungsvollen Kampfes der Traum vom ersten Einzug in die K.o.-Runde als eigenständige Republik.

«Für mich ist das Wichtigste, dass die Mannschaft gewonnen hat und wir als Erster aus der Gruppe rausgehen», sagte Torschütze Paulinho: «Wir haben genug Selbstvertrauen, das haben wir über Jahre gesammelt.» Krstajic mochte sich nicht auf Brasilien als Topfavorit festlegen: «Im Fußball kann viel passieren. Deutschland ist nicht über die Vorrunde hinausgekommen. Aber Brasilien ist sicherlich einer der Favoriten, um dieses Turnier zu gewinnen.»

Vor dem Duell mit Mexiko am Montag in Samara zeigte Brasilien aber nach dem frühen Ausfall des unter Rückenproblemen leidenden Außenverteidiger Marcelo auch phasenweise defensive Schwächen. Gegen die Lateinamerikaner hat der fünfmalige Weltmeister in vier Duellen bei einer WM noch nie verloren und bislang keinen Treffer kassiert. «Mexiko kann kommen», schrieb die brasilianische Sportzeitung «Lance».

Die Serben attackierten in der Anfangsphase früh, doch so ergaben sich auch reichlich Räume für den Gegner. Bei ihren Vorstößen über die Flügel fehlte Neymar und Willian zunächst die Effizienz. Über die linke Angriffsseite erarbeitete sich Brasilien aber nach und nach Chancen. Neymar scheiterte aus spitzem Winkel an Keeper Vladimir Stojkovic (25.). Mit einem Traumpass hebelte der überragende Coutinho dann die serbische Defensive aus. Paulinho entwischte seinen Verteidigern und hob den Ball mit der Fußspitze über den zu spät herausstürmenden Stojkovic.

Neymar war über weite Strecken hoch engagiert, gönnte sich aber auch längere Pausen. Und wieder übertrieb er es mit seinen Einlagen an der Grenze zum Schauspiel. Nach einem harten Foul von Adem Ljajic kugelte Neymar über die Seitenauslinie, ein Festhalten durch Dusan Tadic an der Schulter nutzte er zum theatralischen Griff ins eigene Gesicht.

Die Serben hielten der spielerisch geprägten Fußballschule der Brasilianer Härte und hohe Bällen entgegen. Bei Flanken auf die groß gewachsenen serbischen Spieler zeigten sich die Brasilianer anfällig. Nach einer Stunde musste Thiago Silva kurz vor der Linie bei einem Kopfball von Aleksandar Mitrovic für seinen geschlagenen Torhüter Alisson klären. Kurz darauf rettete der Schlussmann bei einem weiteren Versuch von Mitrovic.

Doch auch die Brasilianer beherrschen das Kopfballspiel: Thiago Silva wuchteten den Ball nach einer Ecke von Neymar zum entscheidenden 2:0 in Tor. In der Schlussphase verhinderte Serbiens Torwart Stojkovic bei einer großen Möglichkeit für Neymar eine höhere Niederlage.