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Bundesliga
Europa? Von diesem Kampf will der VfB weiter nichts wissen

Pellegrino Matarazzo
Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo (2.v.l) will auch nach dem Sieg gegen Bremen nichts von Europa wissen. Foto: Tom Weller/dpa
Durch den späten Sieg gegen Werder Bremen bleibt der VfB Stuttgart an den internationalen Plätzen dran. Kampfansagen spart sich der Trainer der Schwaben aber weiterhin. Und das aus gutem Grund.

Stuttgart (dpa) - Fragen nach möglichen Europapokal-Ambitionen lösen bei Pellegrino Matarazzo weiter nur einen Mix aus Kopfschütteln und Schmunzeln hervor. Auch nach dem 1:0 (0:0) gegen den SV Werder Bremen ließ sich der Trainer des VfB Stuttgart nicht aus der Reserve locken.

«Wir nehmen jedes Wochenende den Kampf an, uns mit einem guten Bundesliga-Gegner zu messen», sagte Matarazzo. Von einem Kampf um die internationalen Plätze wollte er hingegen nichts wissen. Dabei liegen die für den achtplatzierten Aufsteiger sieben Spieltage vor Schluss gerade mal vier Punkte entfernt.

Warum sich die Schwaben dennoch so um eine Ansage an die Teams im oberen Tabellendrittel winden? Zum einen, weil sie «bisher gut damit gefahren sind, auf unsere Leistung zu schauen und es Spieltag für Spieltag anzugehen», wie Matarazzo betonte. Zum anderen, weil sie vermutlich nicht den Eindruck erwecken wollen, in der Endphase der Saison noch etwas verlieren zu können. Die Erwartungen wurden schon übertroffen, die nötigen Punkte für den angestrebten Klassenerhalt bereits nahezu komplett eingefahren. Alles, was jetzt noch kommt, ist Bonus. In der Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit hat sich der VfB in der Vergangenheit schon oft verloren. Damit soll Schluss sein.

Auch gegen Werder hätten die Stuttgarter daher wohl gut mit einem Punkt leben können. Da Bremens Verteidiger Ludwig Augustinsson neun Minuten vor Spielende ein Eigentor unterlief, wurden es aber noch drei Zähler. «Man spürt, dass die Mannschaft bis zum Schluss an sich glaubt. Das ist eine positive Entwicklung», lobte Matarazzo sein junges Team und wertete den späten Sieg auch als «Zeichen der Reife».

Das Fehlen der offensiven Leistungsträger Silas Wamangituka (Kreuzbandriss) und Nicolas Gonzalez (Muskelfaserriss) hatte sich bei den Schwaben zwar durchaus bemerkbar gemacht. Über weite Strecken erzeugten sie - genau wie die Bremer, die ohne den gesperrten Stürmer Joshua Sargent auskommen mussten - nur durch Distanzschüsse Torgefahr. Und doch zeigt das Ergebnis, dass die Ausfälle solcher Säulen das VfB-Gesamtkonstrukt nicht gleich zum Einsturz bringen.

Weit davon entfernt, nach der dritten Niederlage in Serie in Panik zu verfallen, war auch Werder-Coach Florian Kohfeldt. Die sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz nannte er «stabil». Und sollten die Bremer am Ende auch «stabil in der Liga bleiben und im Pokal möglicherweise bis ins Halbfinale vordringen», hätten sie «eine hervorragende Saison gespielt». Nach dem Pokal-Viertelfinale bei Jahn Regensburg am Mittwoch geht es für Werder in der Liga am Samstag gegen RB Leipzig weiter. Ohne den gesperrten Maximilian Eggestein (5. Gelbe Karte) - aber ganz offensichtlich auch weiter guten Mutes.

© dpa-infocom, dpa:210404-99-84890/3

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