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Eishockey-WM
Fehlstart nach Neuanfang: DEB-Team 2:3 gegen Dänemark

Mit viel Pech hat das neuformierte Eishockey-Nationalteam den WM-Auftakt gegen Gastgeber Dänemark verloren. Der Olympiazweite scheiterte im Penaltyschießen am starken dänischen NHL-Goalie Andersen.

Herning (dpa) - In der Penalty-Lotterie war selbst der überragende NHL-Top-Stürmer Leon Draisaitl machtlos. 68 Tage nach dem Final-Drama von Pyeongchang hat der Olympiazweite Deutschland mit einem stark verjüngten Team einen Fehlstart in die Eishockey-WM hingelegt.

Gegen Gastgeber Dänemark unterlag das Team von Bundestrainer Marco Sturm mit nur noch zehn Silbergewinnern am Freitag mit 2:3 (0:0, 1:2, 1:0) nach Penaltyschießen, gewann aber immerhin einen Punkt.

«Der eine Punkt war relativ wichtig für uns», sagte der mit einem Teffer und einer Torvorlage beste deutsche Spieler Draisaitl nach dem Auftaktmatch in Herning. Damit ging gleich ein Schlüsselspiel auf dem angestrebten Weg ins dritte WM-Viertelfinale am Stück verloren. Tore von Draisaitl (33. Minute) und Yasin Ehliz (51.) waren zu wenig. Für die Dänen trafen Jesper Jensen (29.) und Frederik Storm (36.). Im Penaltyschießen ging dann auch Draisaitl leer aus. Den entscheidenden Schuss verwandelte Dänemarks NHL-Stürmer Frans Nielsen (Detroit).

Die im Vergleich zu den Winterspielen stark veränderte deutsche Auswahl startete zunächst gut in das intensive Spiel vor 9982 Zuschauern. Sturms Auswahl trotzte der lauten Atmosphäre und dem Enthusiasmus des Gastgebers im ersten WM-Heimspiel Dänemarks überhaupt. Star-Stürmer Draisaitl riss das Spiel direkt an sich.

Immer, wenn der 22 Jahre Angreifer der Edmonton Oilers auf dem Eis stand, wurde es für Dänemark gefährlich. Zunächst war Frederik Andersen von den Toronto Maple Leafs im Tor aber nicht zu überwinden. In der Defensive sorgten vor allem die NHL-Cracks Dennis Seidenberg und Korbinian Holzer für Stabilität.

In Unterzahl geriet Deutschland dann aber in Rückstand. Ingolstadts Timo Pielmeier im Tor wurde im Mittelabschnitt zweimal mit einem Spieler weniger auf dem Eis überwunden. Der bei Olympia überragende Münchner Keeper Danny aus den Birken gehört zu den zwölf Spielern, die für die WM verletzt oder aus privaten Gründen abgesagt hatten.

In Christian Ehrhoff, Patrick Reimer und Marcel Goc hatten zudem drei weitere ganz wichtige Führungsspieler der vergangenen Jahre nach Olympia ihren Rücktritt erklärt. Auf Mannheims Torhüter Dennis Endras hatte Sturm freiwillig verzichtet. An Pielmeier lag die Niederlage indes ebenso wenig wie am mangelnden Kampfgeist.

Wie so oft unter Sturm überzeugte auch das neuformierte Team in puncto Willen. In der Schwächephase im zweiten Abschnitt schoss Draisaitl mit seinem insgesamt dritten WM-Tor den zwischenzeitlichen Ausgleich und legte Ehliz neun Minuten vor dem Ende das 2:2 auf. Erst in der Penalty-Lotterie hatten die Dänen das glücklichere Ende, weil alle deutschen Schützen am starken Dänen-Keeper Andersen scheiterten.

Der Druck für den Olympiazweiten nimmt dadurch schon früh zu. Keine 48 Stunden nach dem Auftakt ist der Weltranglisten-Siebte wieder gefordert und muss am Sonntag (16.15 Uhr/Sport1) gegen Norwegen punkten, um im Kampf um die Viertelfinalplätze nicht zu stark ins Hintertreffen zu geraten. «Da müssen wir von Anfang an so eine Leistung bringen wie im letzten Drittel», forderte Draisaitl.

Auch bei der Heim-WM vor einem Jahr in Köln hatte Deutschland in der Vorrunde gegen Dänemark verloren (2:3 nach Verlängerung). Mit dem Einzug in die Runde der besten Acht hatte es damals trotzdem geklappt. Das aktuelle Team, das im Laufe des Turniers noch mit einem weiteren NHL-Profi verstärkt würde, ist auf dem Papier aber schwächer als bei den vergangenen beiden WM-Turnieren unter Sturm. Mit nur zehn Silbergewinnern der Winterspiele, dafür aber mit sieben WM-Debütanten im Aufgebot fürs erste Spiel hat Sturm einen Umbruch eingeleitet.

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