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Großer Preis von Japan
Formel 1 rüstet sich für Taifun - Mercedes dominiert

Valtteri Bottas
Schnellster beim ersten Training in Suzuka: Mercedes-Pilot Valtteri Bottas. Foto: Luca Bruno/AP/dpa
Die Formel 1 wappnet sich für Taifun «Hagibis». Sebastian Vettel & Co. sind am Sonntag in Japan gleich doppelt gefordert. Aus Vorsicht findet die Formel-1-Qualifikation in Suzuka erst wenige Stunden vor dem Rennen statt. Mercedes nimmt schon die Team-WM ins Visier.

Suzuka (dpa) - Sandsäcke wurden ausgelegt, Teamunterkünfte mit Stahlseilen gesichert: Vor der drohenden Ankunft von Taifun «Hagibis» und unverhoffter Extra-Freizeit in Japan hat sich Mercedes für den vorzeitigen Formel-1-Triumph in der Konstrukteurs-WM warmgefahren.

Valtteri Bottas und Lewis Hamilton waren nach der Verlegung der Qualifikation für den Grand Prix in Suzuka auf den Rennsonntag in den einzigen beiden Trainingseinheiten nicht aufzuhalten.

Bottas hatte mit seiner schnellsten Runde in 1:27,785 Minuten 0,10 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen und Weltmeister Hamilton. Sebastian Vettel landete im Ferrari direkt hinter seinem Stallrivalen Charles Leclerc nur auf dem fünften Platz. Dritter wurde Max Verstappen im Red Bull, Renault-Pilot Nico Hülkenberg fuhr enttäuschend auf Position 18. Sollte wegen widriger Wetterbedingungen die Startplatzjagd komplett abgesagt werden, würden die beiden Silberpfeil-Fahrer am Sonntag (7.10 Uhr/RTL und Sky) auch von ganz vorne starten.

«Wir wollen uns noch steigern. Heute war es nicht so schlecht, uns fehlt aber noch ein bisschen. Mercedes war überraschend stark schon heute Morgen und sie haben es am Nachmittag bestätigt», sagte Vettel. «Wir können uns noch ein bisschen steigern, nach ganz vorne wird es aber eng.» Wie er den freien Tag nutzen wird, wusste der Hesse noch nicht. «Ich habe noch keinen Plan», meinte er, «vielleicht werde ich ein bisschen Sport machen.»

Angesichts der drohenden Auswirkungen des tropischen Wirbelsturms gaben die Veranstalter schon früh bekannt, dass alle für den Samstag auf dem Suzuka Circuit geplanten Aktivitäten abgesagt wurden. «Der Motorsport-Weltverband FIA und die Formel 1 unterstützen die Entscheidung im Interesse der Sicherheit für die Zuschauer, Wettbewerber und jeden sonst auf dem Suzuka Circuit», hieß es. Damit entfällt auch das dritte Freie Training ersatzlos.

Die Qualifikation findet nun am Sonntag um 10.00 Uhr Ortszeit statt, wenn sich die Wetterlage bis dahin beruhigt haben sollte. Das Rennen soll wie geplant um 14.10 Uhr (7.10 Uhr deutscher Zeit) starten. «Es ist schade für die Fans, aber die Entscheidung ist nachvollziehbar», meinte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. «Die Sicherheit geht vor.»

In Suzuka waren bereits 2004 und 2010 die Qualifikationen verschoben worden. 2004 hatte Taifun Ma on den üblichen Ablauf durcheinandergebracht, sechs Jahre später verhinderte sintflutartiger Regen das normale Prozedere. Letztmals war in der Formel 1 beim USA-Rennen im texanischen Austin 2015 die Startplatzjagd wegen Unwetters auf den Rennsonntag verschoben worden.

In Japan könnte Wirbelsturm Hagibis am Wochenende mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 Kilometern pro Stunde nahe seinem Zentrum auf Land treffen - und zwar in der Region Kinki im Westen des Landes, wo auch die Großstadt Osaka liegt. Suzuka in der Präfektur Mie befindet sich rund 100 Kilometer Fluglinie entfernt östlich. Der Taifun dürfte starke Sturmböen sowie Regenfälle mit sich bringen und könnte auch Überschwemmungen auslösen.

Im Fahrerlager wurden vorsorglich schwere Metallhaken im Boden verankert, um die Teamunterkünfte mit Stahlseilen besser zu schützen. Die gesamte elektronische Ausrüstung musste für den Fall einer Überflutung ins Trockene gebracht werden, mit Sandsäcken sollten die Garagen vor Nässe bewahrt werden.

Unbeeindruckt von der Planänderung zeigten sich Bottas und Hamilton, die schon beim 17. von 21 Saisonrennen für Mercedes die Konstrukteurs-WM perfekt machen können. Das Duo braucht dafür mindestens 14 Punkte mehr als Vettel und Leclerc in ihren Ferraris. In diesem Fall würden sich die Silberpfeile zum sechsten Mal nacheinander die Team-WM sichern. Das gelang zuvor nur Ferrari unter Michael Schumacher.

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