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MLS-Start
Fußball ist derzeit die Nummer-eins-Sportart in den USA

Kai Wagner
Kai Wagner (l) spielt in den USA für Philadelphia Union. Foto: Stephen M. Dowell/TNS via ZUMA Wire/dpa
Der Teamsport ist zurück im US-Fernsehen. Die MLS hat als erste der großen Ligen nach der Corona-Pause die Rückkehr auf den Platz geschafft. Wie weit der Fußball den anderen Sportarten in den USA damit voraus ist - ein Überblick.

Orlando (dpa) - Fußball die Nummer eins in den USA? Das war noch vor wenigen Wochen undenkbar. Nun aber hat die MLS mit ihrem Corona-Comeback-Turnier in Florida als erste der großen Profiligen im US-Sport die Rückkehr auf den Platz und damit auch ins Fernsehen geschafft.

«Das hätten wahrscheinlich die wenigsten gedacht, dass Fußball als erstes wieder gespielt wird», sagte Kai Wagner der Deutschen Presse-Agentur. Der aus Geislingen an der Steige stammende 23 Jahre alte Verteidiger hat sein erstes Gruppenspiel mit Philadelphia Union gegen den FC New York City 1:0 gewonnen und hofft auf einen Sieg in dem Wettbewerb im WM-Format.

Dafür muss der Club von der US-Ostküste beim Finale am 11. August noch dabei sein - und hat zu dieser Zeit Konkurrenz von nahezu allen wichtigen US-Sportarten. Noch aber ist der Fußball den anderen voraus. Ein Überblick über den Stand der Pläne.

MLS - FUSSBALL

Seit dem 7. Juli spielen die Teams der Major League Soccer in Florida um den Titel beim «MLS is Back» (Die MLS ist zurück)-Turnier. Von den ursprünglich eingeplanten 26 Mannschaften sind noch 24 übrig - der FC Dallas und das Team des Nashville SC dürfen nach zu vielen Corona-Fällen nicht mehr teilnehmen. Die Gruppen sind deswegen schon etwas angepasst worden - nicht unbedeutend, da die Bilanz aus dieser Turnierphase auch für die nach nur zwei Spieltagen unterbrochene Saison zählt, die nach dem Finale (11. August) fortgesetzt werden soll. Die Teams wohnen, trainieren und spielen alle auf dem Gelände der ESPN Wide World of Sports in Disneyworld in Florida.

NBA - BASKETBALL

Dort, in Disney World, befinden sich seit dieser Woche auch die Basketball-Profis aus der NBA. Die Liga bringt alle jene Teams nach Florida, die beim Abbruch der Saison im März bereits für die Playoffs qualifiziert waren oder diese Tabellenregion binnen sechs Spielen noch hätten erreichen können. Das führt zu 22 Mannschaften in Orlando, die zunächst die endgültigen Teilnehmer der Playoffs und die Reihenfolge der Setzliste ausspielen. Los geht es mit einem echten Kracher: Die Los Angeles Clippers treffen am 30. Juli auf die Los Angeles Lakers. Beide Mannschaften zählten zumindest bis zur Corona-Pause zu den Topfavoriten auf den NBA-Titel.

Sich besuchen und Partien der anderen Sportart verfolgen dürfen Basketballer und Fußballer übrigens nicht.

NHL - EISHOCKEY

Am gleichen Wochenende wie die NBA will auch die NHL ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen - direkt in einem erweiterten Playoff-Format mit 22 Mannschaften. In der ersten Runde reichen drei Siege fürs Weiterkommen, ab der Runde der besten 16 Teams sollen wie üblich vier Siege in einer Serie für ein Weiterkommen und am Ende auch für den Stanley Cup notwendig sein. Die NHL verteilt die Mannschaften zunächst auf zwei Spielorte. Eine Entscheidung ist offiziell noch nicht gefallen, viel deutet auf die kanadischen Städte Edmonton (Eastern Conference) und Toronto (Western Conference) hin. Für NHL-Topscorer Leon Draisaitl und seine Edmonton Oilers, die in der Western Conference spielen gäbe es also keinen Heimvorteil. Zuschauer sind an beiden Spielorten aber ohnehin nicht erlaubt.

MLB - BASEBALL

Im März, als Corona die USA gerade erst so richtig erreicht hatte und keiner wusste wie und ob es weiter geht, da machte die MLB zunächst eine gute Figur. Es gab konkrete Pläne und ein Saisonstart am 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag des Landes, war das Ziel. Nach wochenlangem öffentlichen Streit zwischen Spielergewerkschaft und Liga ist Major League Baseball aber einer der größten Corona-Verlierer - denn herausgekommen ist eine 60-Spiele-Saison, die sowohl Teams wie auch Spieler schlechter stellt als die meisten der Vorschläge, die irgendwann mal auf dem Tisch lagen. Am 23. Juli geht es los, die Mannschaften spielen ohne Zuschauer ihn ihren Stadien.

NFL - AMERICAN FOOTBALL

Die NFL-Saison soll im September beginnen, ganz regulär. Sorgenfrei ist die Liga deswegen aber nicht. Denn die Umstände sind angesichts der rapide steigenden Infektionszahlen in den USA völlig unklar. Dass Teams da durchs ganze Land reisen und sich niemand ansteckt? Zudem ist Football ein Vollkontaktsport und die Kader deutlich größer als etwa eine Mannschaft im Basketball.

Die üblichen 90 Spieler in den Trainingslagern (deren Termine noch unklar sind) werden es zwar wohl nicht werden, wohl aber 75 oder 80 Profis. Dass die NFL das Trikottauschen in der kommenden Saison verbieten will wirkt in diesem Zusammenhang inkonsequent und sorgte auch prompt für Kritik einiger Spieler. «Warum lassen sie uns überhaupt spielen», fragte Deshaun Watson von den Houston Texans. Verhandelt wird derzeit zwischen der Spielergewerkschaft und der Liga über Ablauf und Zahl der Corona-Tests.

© dpa-infocom, dpa:200710-99-740503/2

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