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Basketball-Bundesliga
«Gutes Ergebnis»: BBL will Saison zu Ende spielen

BBL
Die Basketball-Bundesliga muss klären, ob die Saison noch fortgesetzt wird. Foto: Uwe Anspach/dpa
Die Basketball-Bundesliga hat sich gegen einen Saison-Abbruch entschieden. Das Konzept für die erhoffte Fortsetzung der Spielzeit ist außergewöhnlich: Zehn Teams wollen in Turnierform an nur einem Standort binnen drei Wochen den Meister küren.

Köln (dpa) - Mit einem Rumpf-Aufgebot von zehn Teams will die Basketball-Bundesliga trotz der Coronavirus-Krise ihren Meister in Turnierform an nur einem Standort küren.

Anders als zuvor die Topligen im deutschen Handball, Eishockey und Volleyball entschieden sich die 17 Clubs und die BBL-Spitze einstimmig gegen ein sofortiges Ende der derzeit unterbrochenen Saison, teilte die BBL nach einer knapp fünfstündigen Videoschalte mit.

Damit hofft der deutsche Profi-Basketball wie auch die Fußball-Bundesliga, seine Spielzeit sportlich zu Ende zu bringen. Zehn Vereine wollen den Spielbetrieb wieder aufnehmen, sobald die Politik dies erlaubt. Für sieben Teams ist die Saison beendet, einen sportlichen Absteiger soll es nicht geben.

«Wir wollten die Saison fortsetzen, eine Einstimmigkeit erzielen und ein interessantes Konzept auf die Beine stellen. Das alles ist uns gelungen», sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz der Deutschen Presse-Agentur. Auch Marko Pesic von Titelverteidiger FC Bayern, der weiterspielen will, war zufrieden: «Ich finde, das ist ein sehr gutes Ergebnis. Die Entscheidung wurde von einem sehr großen Solidargedanken getragen und ist einstimmig gefällt worden. Das war wichtig», sagte der Münchner Geschäftsführer. «Es geht um die Sportart Basketball, um die Bundesliga allgemein.»

Um den Titel spielen neben den Bayern noch die MHP Riesen Ludwigsburg, die Hakro Merlins Crailsheim, Alba Berlin, die EWE Baskets Oldenburg, Rasta Vechta, Brose Bamberg, BG Göttingen, ratiopharm ulm und die Fraport Skyliners aus Frankfurt.

Die Ergebnisse der Hauptrunde wurden gestrichen. Der Spielbetrieb soll direkt mit modifizierten Playoffs mit einer Dauer von rund drei Wochen aufgenommen werden. In zwei Gruppen spielen jeweils fünf Teams jeder gegen jeden. Anschließend geht es ab dem Viertelfinale im K.o.-Modus bis zum Endspiel weiter. Ziel der Liga ist es, die Saison bis spätestens zum 30. Juni 2020 zu beenden. Dafür müssten spätestens am 18. Mai die behördlichen Genehmigungen für den Trainings- und Spielbetrieb vorliegen, hieß es weiter. Dafür erarbeitet die BBL ein Hygiene- und Sicherheitskonzept.

Vom 28. April an soll sich eine Expertengruppe mit dem genauen Modus und allen weiteren Fragen beschäftigten. «Jetzt haben wir viel Arbeit vor uns. Schauen wir mal, wie weit wir kommen», sagte Holz. Wer das Turnier austrägt, ist noch offen. «Wenn wir die Bedingungen für die Austragung erfüllen, werden wir uns auf jeden Fall darum bewerben. Ich denke, dass wir die Infrastruktur und Logistik hätten, das Turnier auszutragen», sagte Münchens Pesic. Die Liga wird nun kurzfristig eine Ausschreibung auf den Weg bringen, am 4. Mai soll der Standort feststehen.

«Wir sind ein Sportunternehmen und freuen uns darauf, wenn wir die Saison sportlich zu Ende bringen können. Das alles natürlich vor dem Hintergrund, dass die Rahmenbedingungen erfüllt werden können und sowohl Politik als auch das Robert Koch-Institut grünes Licht geben», sagte Arne Dirks, Geschäftsführer der Bamberger. Der frühere Serienmeister war ursprünglich für einen Abbruch der Spielzeit gewesen.

Sieben Clubs entschieden sich dagegen, die Saison fortzusetzen, unter anderem s.Oliver Würzburg - als einziges Team, das zum Zeitpunkt der Unterbrechung auf einem Playoff-Platz lag. Zudem sind die Basketball Löwen Braunschweig, medi Bayreuth, Gießen 46ers, die Telekom Baskets Bonn, Syntainics MBC aus Weißenfels und Aufsteiger Hamburg Towers nicht mehr dabei.

Vor mehr als sieben Wochen waren die bislang letzten Bundesligaspiele absolviert worden. Vor der Unterbrechung lag der amtierende Meister FC Bayern mit nur zwei Liga-Niederlagen an der Tabellenspitze, die Clubs hatten bis zu diesem Zeitpunkt zwischen 19 und 21 von 32 regulären Saisonpartien bestritten. BBL-Geschäftsführer Holz hatte sich bereits zuvor für eine Fortsetzung der Saison ausgesprochen und auf einen großen Konsens gehofft. Ende März hatte die Liga noch eine endgültige Entscheidung vertagt, nun gab es Klarheit.

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