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Bundesliga-Freitagsspiel
Hertha-Angriff als Edel-Abteilung - Senat bremst Fan-Zugang

Hertha-Stürmer
Könnte bei Hertha BSC erstmals in der Startelf stehen: Jhon Cordoba. Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Endlich wieder Fans auch bei einem Hertha-Spiel im Olympiastadion - wenn auch nur 4000. Der Berliner Senat bremst die Erwartungen, dass es bald noch mehr sein könnten. Sportlich setzt Trainer Bruno Labbadia im ersten Saison-Heimspiel auf seine Abteilung Attacke.

Berlin (dpa) - 202 Tage mussten die Fans von Hertha BSC auf ein Live-Erlebnis im Olympiastadion verzichten - nun können zumindest 4000 Glückliche den ersten gemeinsamen Heimauftritt der neuen Berliner Edel-Abteilung sehen.

Edel steht dabei zunächst einmal für teuer, denn die Angreifer Krzysztof Piatek (für 23 Millionen Euro geholt), Dodi Lukebakio (20 Millionen), Matheus Cunha (18 Millionen) und Jhon Cordoba (15 Millionen) gehören zu den preisintensivsten Neuzugängen in der Vereinsgeschichte überhaupt.

Doch die illustre Stürmer-Gruppe gibt dem Fußball-Bundesligisten aus der Hauptstadt auch die Hoffnung, dass es - wie mit den neuen Investoren-Geldern von Lars Windhorst erhofft - nach oben geht. «Wir haben unterschiedliche Stürmertypen, die es uns erlauben, flexibel zu sein. Trotzdem gilt es noch, an ganz vielen Dingen zu feilen», sagte Trainer Bruno Labbadia einen Tag vor dem ersten Saison-Heimspiel der Hertha an diesem Freitag (20.30 Uhr/DAZN) gegen Eintracht Frankfurt.

Lukebakio, Cunha und der erst kurz zuvor vom 1. FC Köln gekommene Cordoba hatten schon beim 4:1 zum Liga-Auftakt bei Werder Bremen getroffen. Wie er seine Abteilung Attacke diesmal aufstellt, ließ Labbadia offen. «Es gibt ein paar Dinge, die sprechen dafür und ein paar, die sprechen dagegen», sagte der Chefcoach zu der Chance, dass Cordoba im Angriff beginnt: «Das ist eine Gefühlssache.» Nur Nuancen würden den Ausschlag geben, ergänzte der 54-Jährige.

Dass die Wiederöffnung des Olympiastadions mit 4000 Fans weit unter den 20 Prozent der Zuschauer-Kapazität bleibt, auf die sich die Länder für eine Testphase eigentlich geeinigt hatten, gehört für Hertha zum neuen Alltagsgeschäft. «Man sammelt jetzt Erfahrungen. Der Weg zu einem wieder vollen Olympiastadion führt über wenige Zuschauer», sagte Manager Michael Preetz. Die reduzierte Zahl sei «völlig in Ordnung» angesichts wieder steigender Infektionszahlen in der Corona-Pandemie. «Nach wie vor gilt, dass die Gesundheit der Stadionbesucher im Vordergrund steht», betonte Preetz.

Der Berliner Senat hatte die Corona-Verordnung nicht geändert, so dass es bei der Höchstgrenze von 5000 Stadion-Besuchern einschließlich der Teams, aller Offizieller, Sicherheitskräfte und Medienvertreter bleibt. Mit der 20-Prozent-Regel könnten wieder 14.895 Fans im 74.475 Besucher fassenden Olympiastadion sein. Unabhängig von der Zahl betonte Labbadia: «Wir freuen uns, dass wir wieder Zuschauer haben. Das ist jetzt ein ganz anderes Gefühl.»

Berlins Regierungschef Michael Müller machte auch keine großen Hoffnungen, dass sich an den Besuchereinschränkungen in nächster Zeit etwas in Richtung Erhöhung ändern könnte. Der Senat werde zunächst «keine weiteren Lockerungen» vornehmen, etwa für Veranstaltungen, kündigte Müller an. Gegebenenfalls gebe es sogar «wieder ein paar Rückschritte bei der Begegnungsmöglichkeit, was die Teilnehmerzahl anbelangt».

Labbadia erwartet gegen die Frankfurter, die zum Saisonstart mit einem 1:1 gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld zwei Punkte abgaben, eine «kampfbetonte Partie». Bis auf Flügelspieler Javairo Dilrosun, der an Oberschenkelproblemen leidet, und Mittelfeldmann Santiago Ascacibar (Aufbautraining) sind alle Hertha-Profis fit.

Der letzte Hertha-Heimsieg gegen die Eintracht liegt fast zwei Jahre zurück (1:0). In der Vorsaison kassierten die Berliner eine deftige 1:4-Packung. «Wir erinnern uns natürlich gern daran», sagte Franfurts Trainer Adi Hütter, der weiter auf den verletzten Evan N'Dicka verzichten muss: «Aber uns erwartet ein ganz anderes Spiel.»

© dpa-infocom, dpa:200924-99-694365/3

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