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Winterspiele in Peking
Jocher bedauert alpine Kombination - Strolz siegt

Johannes Strolz
Der Österreicher Johannes Strolz jubelt über Kombi-Gold. Foto: Michael Kappeler
Aleksander Aamodt Kilde
Aleksander Aamodt Kilde bei der Kombi-Abfahrt. Foto: Michael Kappeler
Nur 27 Fahrer treten in der alpinen Kombination der Herren an. Simon Jocher bedauert das. Die Zukunft des Wettbewerbs ist ungewiss. Johannes Strolz tritt in die Fußstapfen seines Vaters.

Yanqing. Der Sieg des Österreichers Johannes Strolz war eine kleine Sensation, der ganze Wettkampf an sich ein eher überschaubares Spektakel.

Gerade mal 27 Fahrer gingen bei der alpinen Kombination der Herren bei den Olympischen Winterspielen in China an den Start. «Ein Armutszeugnis», befand der einzige deutsche Teilnehmer, Simon Jocher vom SC Garmisch, der nach einer verkorksten Abfahrt im Slalom alles riskierte und ausschied. 2018 in Pyeongchang waren es immerhin noch 65 Starter gewesen. Die Kombination hat viel Tradition, aber wenig Perspektive. Ski-Weltverbands-Präsident Johan Eliash will das ändern - und sucht nach neuen Ideen.

Zukunft der Kombination ungewiss

«Das Konzept ist großartig», findet Eliash nach wie vor. Allerdings hat sich das Gros der Athleten längst entweder auf die Speed- oder eben die Technik-Disziplinen spezialisiert. Es gebe viele Optionen, die Kombination zu modernisieren, sagte Eliash. Sie könnte zum Beispiel aus einem Riesenslalom und einem Super-G bestehen, schlug er vor. Oder aufgesplittet werden in eine Speed- und eine technische Kombination. Wichtig sei, «die richtige Balance zu finden» und so viele Athleten zu erreichen. «Wir arbeiten daran», betonte Eliash.

Im Weltcup zählte die Kombination weder in der vergangenen noch in dieser Saison zum Programm. Zum bis dahin letzten Mal wurde sie bei der WM in Cortina d'Ampezzo vor einem Jahr ausgetragen. Jocher, der damals Fünfter wurde, bedauerte das Mini-Starterfeld nun in Yanqing. «Aber man kann den Leuten nicht böse sein», sagte der 25-Jährige. «So wie das Format aktuell ist, ist es nicht immer fair und für den Zuschauer nicht wirklich interessant.»

Einen überraschenden Verlauf nahm es dennoch. Strolz, Ende letzter Saison noch aus Österreichs Weltcup-Kader gerutscht, fuhr genau wie sein Vater Hubert 1988 in Calgary zu Gold. Er habe schon mit ihm telefoniert, sagte der 29-Jährige nach seinem Triumph. Den er auch Teamkollege Matthias Mayer zu verdanken hatte. Vom Sieger des olympischen Super-G und Dritten der Abfahrt habe er die Speed-Ski bekommen, verriet Strolz. «Raketen» seien sie gewesen. Zweiter wurde der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, der sich erst am Morgen zu einem Start entschlossen hatte, vor dem Kanadier James Crawford.

© dpa-infocom, dpa:220210-99-55813/5