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Werder-Coach
Kohfeldt warnt trotz Miniserie: «Noch sechs Endspiele»

Florian Kohfeldt
Werder Bremen cheftrainer, Florian Kohfeldt. Foto: Bernd Thissen/dpa-Pool/dpa
Drei Spiele, sieben Punkte und ein großer Wille. Werder hat seine vor Wochen noch dramatische Lage im Abstiegskampf der Bundesliga mit einer Miniserie enorm verbessert. Anlass zu übertriebenem Optimismus oder Nachlassen sehen die Verantwortlichen aber nicht.

Gelsenkirchen (dpa) - Punkte gegen den Abstieg, Argumente für Kohfeldt - angesichts der Miniserie von sieben Punkten aus drei Spielen fühlt sich Werder Bremen darin bestätigt, im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga an Trainer Florian Kohfeldt festgehalten zu haben.

«Wir haben uns gegen diesen Druck zur Wehr gesetzt und sind jetzt alle zusammen als Club ein Stück weit belohnt worden», sagte Aufsichtsratschef Marco Bode nach dem 1:0-Sieg beim FC Schalke 04 in der Sendung «Wontorra - der Fußball-Talk» des TV-Senders Sky.

Den Rückstand auf den rettenden Rang 15 hat Werder mit dem verdienten Erfolg bei schwachen Schalkern auf drei Zähler verkürzt. Zum Relegationsrang 16, den Fortuna Düsseldorf belegt, sind es nur noch zwei Zähler. Und das Wichtigste: Der vor wenigen Wochen scheinbar fast abgeschlagene Weser-Club hat die Rettung wegen des Nachholspiels gegen Eintracht Frankfurt am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) wieder in eigener Hand.

Der unverkennbare Aufschwung mit dem Sieg in Freiburg (1:0), dem torlosen Remis gegen den Champions-League-Anwärter Mönchengladbach sowie dem über weite Strecken guten Auftritt auf Schalke kann die Verantwortlichen aber nicht dazu verleiten, sich nun entspannt zurückzulegen. «Das war ein ganz wichtiger und auch verdienter Auswärtssieg. Aber wenn man die Tabelle anschaut, sieht man, wie nötig das war. Wir sind noch immer hinten dran», warnte Kohfeldt.

Das Einzige, was in umtreibe, sei der nächste Gegner und der Klassenverbleib als übergeordnetes Ziel, betonte der Coach: «Wir haben keinerlei Zeit, uns jetzt zu freuen. Wir haben noch sechs Endspiele. Wir müssen fokussiert und konzentriert bleiben.»

Schon wenige Minuten nach dem Erfolg auf Schalke, den Leonardo Bittencourt in der 32. Minute mit einem herrlichen Schlenzer in das von Alexander Nübel gehütete Tor herausgeschossen hatte, galten Kohfeldts Gedanken dem Heimspiel gegen die Frankfurter: «Die haben in Wolfsburg gewonnen. Das ist eine gute Bundesliga-Mannschaft.»

Auch Bode warnte vor zu großem Optimismus. «Wir haben noch nichts erreicht, deswegen bin ich auch weit weg davon zu denken, das wird schon.» Die von außen herangetragene Kritik an Kohfeldt, insbesondere nach dem 1:4 gegen Bayer Leverkusen im ersten Geisterspiel nach der Corona-Pause, habe alle im Verein weiter zusammengeschweißt. «Das trifft uns schon, wenn so kritisiert wird, das ist gar keine Frage», räumte Bode ein. Sogar Werder-Idol Rune Bratseth hatte vor Wochen die Trennung von Kohfeldt gefordert. «Er rudert da nicht zurück in Sachen sportlicher Kritik. Aber ihm tut es sehr leid, dass er das an Florian Kohfeldt festgemacht hat und das würde er so nicht wiederholen», berichtete Bode von einem Gespräch mit dem Norweger.

Einer der jüngsten Gewinner ist neben dem 37 Jahre alten Trainer, der mit seiner positiven Art vorangeht, auch Mittelfeldspieler Bittencourt. Der Torschütze, der schon in Freiburg das Siegtor markiert hatte, ist ein Erfolgsgarant der vergangenen Wochen. Nach der Pause musste der 26-Jährige wegen einer Verletzung in der Kabine bleiben. Kohfeldt hofft, dass es nichts Ernstes ist: «Was ihn ausmacht, ist, dass er seine persönlichen Interessen total zurückstellt. Diese Mentalität brauchen wir, die hat Leo vorgelebt. Deswegen war heute das Mittel der Wahl», lobte Kohfeldt: «Ich hoffe, dass er nicht zu schwer verletzt ist. Es sieht aber nicht so aus.»

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