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Tennis-Masters-Turnier
Lehrstunde für Zverev in Shanghai - London-Ticket greifbar

Alexander Zverev
Zog im Finale in Shanghai den Kürzeren: Alexander Zverev. Foto: Andy Wong/AP/dpa
Den ganz großen Schritt in Richtung London hat Alexander Zverev in Shanghai verpasst. Im Finale war der Spieler der Stunde einfach zu stark für ihn. Dennoch sieht es ganz gut aus mit den ATP Finals für die deutsche Nummer eins.

Shanghai (dpa) - Der derzeit wohl beste Tennisspieler der Welt war für Alexander Zverev im Finale von Shanghai dann doch eine Nummer zu groß.

Gegen den seit Monaten nahezu fehlerfrei aufspielenden Daniil Medwedew aus Russland musste sich die deutsche Nummer eins am Sonntag mit 4:6, 1:6 geschlagen geben und war dabei ohne Chance. Nach gerade einmal 73 Minuten war das vor allem im zweiten Satz einseitige Endspiel bereits wieder vorbei. Auf seinen zweiten Turniersieg der Saison nach dem Erfolg in Genf im Mai muss Zverev in einem für ihn bislang sehr komplizierten Jahr damit weiter warten.

Immerhin machte der 22-Jährige im Kampf um die Qualifikation für die ATP Finals in London Mitte November einen großen Schritt nach vorne. Im aktuellen Ranking für den Jahresabschluss in der britischen Hauptstadt, den Zverev im vergangenen Jahr überraschend gewinnen konnte, liegt der gebürtige Hamburger auf Platz sieben mit einigem Vorsprung vor Matteo Berrettini. Den Italiener hatte Zverev am Samstag im Halbfinale klar besiegt, nachdem er zuvor bereits Roger Federer aus der Schweiz nach einer starken Leistung geschlagen hatte.

Gegen Medwedew konnte Zverev aber zu keiner Zeit an seine guten Vorstellungen in den Tagen zuvor anknüpfen. Im ersten Satz kam er nach einem schnellen 0:3-Rückstand zwar noch einmal zurück und gestaltete die Partie für kurze Zeit offen. Doch dann leistete er sich beim Stand von 5:4 für Medwedew zwei Doppelfehler und schenkte dem Russen damit praktisch den ersten Durchgang.

Das Selbstvertrauen von Zverev war damit komplett verschwunden. Während Medwedew in seinem sechsten Finale in Serie fast keine Fehler mehr machte, ließ Zverev jegliche Konstanz vermissen. Mit dem ersten Matchball machte Medwedew den Erfolg und seinen ersten Sieg gegen Zverev im fünften Duell perfekt.

«Wie ich schon vor der Partie gesagt habe. Ich glaube, du bist im Moment der beste Spieler auf der Welt», zollte Zverev seinem Gegner größten Respekt. Erstmals seit zehn Jahren heißt der Sieger in Shanghai nicht Roger Federer, Andy Murray oder Novak Djokovic. «Wenn du so weiter spielst, werden noch einige Endspiele in diesem Jahr folgen», sagte Zverev zu Medwedew, der seinen nächsten Triumph mit einem Schmunzeln kommentierte. «Die Leute wollen etwas Neues im Tennis, ich gebe es ihnen.»

Zverev wird dagegen froh sein, wenn die schwere Saison 2019 für ihn vorbei ist. Sportlich schaffte er nach seinem großen Triumph in London vor einem Jahr nicht den erwarteten nächsten Schritt in seiner Karriere. Abseits des Platzes belastete ihn der Streit mit seinem ehemaligen Manager Patricio Apey. «Ich verspreche euch, es wird besser, und auch wir werden wieder Pokale in die Höhe stemmen», sagte Zverev nach der Final-Niederlage an sein Team gerichtet.

ATP-Profil Zverev

Race to London

Infos zum Finale auf ATP-Homepage