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WM-Qualifikation
Löw bangt gegen Rumänien um Bayern-Block

Joachim Löw
Reist mit 20 Spielern nach Rumänien: Bundestrainer Joachim Löw. Foto: Federico Gambarini/dpa
Nach dem gelungenen WM-Quali-Start gegen Island kommt es schon in Spiel zwei zur kniffligsten Gruppenprüfung. Abwehrhüne Süle fällt aus, zwei andere Bayern-Asse wackeln zumindest gegen Rumänien.

Bukarest (dpa) - Der 35. Geburtstag soll für Manuel Neuer nicht der einzige Grund zum Feiern beim Kurzausflug der Fußball-Nationalelf nach Bukarest sein.

Der Kapitän will am Sonntagabend (20.45 Uhr/RTL) im Gruppen-Topspiel gegen Rumänien unbedingt nach dem 3:0-Auftakt gegen Island den zweiten Sieg-Haken beim von Bundestrainer Joachim Löw geforderten Neun-Punkte-Start in die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar machen.

Zum Ehrentag des Teamseniors Neuer gab es vor dem Abflug aus Düsseldorf «ein Ständchen», wie Löw später in Bukarest erzählte. Der Bundestrainer nahm vor allem einige Personalsorgen mit auf die Reise. Der Sitz von Abwehrhüne Niklas Süle im Charterflieger blieb leer. Die Zerrung im linken Oberschenkel des Bayern-Profis verbietet einen Einsatz.

«Das Risiko einer größeren Muskelverletzung ist gegeben», sagte Löw. Wie schon beim zuvor angeschlagen abgereisten Toni Kroos zog der 61-Jährige erneut die Notbremse: Kein Risiko für das EM-Turnier im Sommer! Der schon beim gegen Island pausierenden Süle ist raus und wird auch die dritte Partie gegen Nordmazedonien am kommenden Mittwoch in Duisburg verpassen.

Zur «unbefriedigenden Situation» kamen Fragezeichen hinter Süles angeschlagene Münchner Vereinskollegen Leon Goretzka (Wade) und Leroy Sané (Oberschenkel). Der bestens eingespielte Bayern-Block könnte damit erheblich dezimiert werden. Bei Angreifer Sané zeigte sich Löw hinsichtlich der Einsatzchancen immerhin optimistischer als bei Goretzka, für den er den Gladbacher Florian Neuhaus und Bayern-Youngster Jamal Musiala als mögliche Optionen benannte.

In der Arena Națională, wo Deutschland bei der EM-Endrunde als Gruppensieger sein Achtelfinale bestreiten würde, will Löw eine weitere Leistungssteigerung gegenüber dem Island-Spiel sehen. «Das wird ein völlig anderes Spiel», sagte er. Rumänien sei offensiv stark, zum Auftakt der WM-Ausscheidung gelang ein 3:2 gegen Nordmazedonien. «Wir werden defensiv vor eine ganz andere Herausforderung gestellt», mahnte Löw. Nach dem Süle-Ausfall wird Löw die Abwehrreihe erneut mit Lukas Klostermann, Matthias Ginter, Antonio Rüdiger und Emre Can besetzen, wie er schon vor dem Abschlusstraining verriet.

«Wenn wir die Rumänen und die Gegner Richtung EURO im Auge haben, müssen wir uns weiter verbessern», sagte der Bundestrainer. «Wir haben noch Luft nach oben», ergänzte Mittelfeldchef Joshua Kimmich.

18 Feldspieler und vier Torhüter um Geburtstagskind Neuer umfasst sein anfangs 26 Spieler zählender Kader nach Süles Ausfall noch. Eine Nachricht sorgte am Samstag nicht nur bei Löw vor der Abreise nach Bukarest für Erleichterung: Alle Spieler waren vor Antritt des Kurztrips - der Rückflug erfolgt nachts direkt nach dem Spiel - insgesamt dreimal negativ auf Corona getestet worden. Nach dem Positivtest von Jonas Hofmann scheint die DFB-Blase wieder dicht.

Löw sprach einige «Verbesserungsmöglichkeiten» an. Er monierte ein paar Schludrigkeiten, die sich nach dem flotten 2:0-Vorsprung gegen Island einschlichen. «Wir haben zu viele Pässe nach hinten gespielt, manche Momente verpasst, Dynamik auszulösen, Tempo aufzunehmen», schilderte Löw. Ein Ausfall von Goretzka würde das neue Prunkstück im Mittelfeld sprengen, wo Goretzka zusammen mit Kimmich und Ilkay Gündogan gegen Island bestens harmoniert hatte. Gündogan skizzierte, worauf es bei Taktik und Zusammenstellung ankommt. «Man muss versuchen, die Stärken des individuellen Spielers dem Team anzupassen und dementsprechend das Spiel anzugehen», sagte der 30-Jährige.

Da es auswärts gegen die offensiv ausgerichteten Rumänen mehr Räume als gegen die tief stehenden Isländer geben dürfte, spricht einiges dafür, dass Löw in der Offensive diesmal den schnellen Timo Werner aufbieten könnte.

Als Torwart wünscht sich Neuer als nachträgliches Geschenk ein weiteres Zu-Null-Spiel. «Es war eine gute Leistung gegen Island, darauf können wir aufbauen», sagte der Kapitän, der auch mit 35 Jahren nicht ans Abdanken als Deutschlands Nummer 1 im Sommer denkt. Der scheidende Löw bescheinigte seiner langjährigen Nummer in Bukarest «eine bislang unglaubliche Karriere». Neuer traut er zu, «noch einige Jahre auf diesem Niveau zu spielen. Er wirkt extrem austrainiert. Er ist hochmotiviert und titelhungrig», sagte Löw.

Das bestätigt der 97-malige Nationalspieler und Weltmeister von 2014. «Die drei Länderspiele jetzt sind auch wichtig für die EM, damit wir gesettet sind. Wir haben da von Anfang an Finals», sagte Neuer mit Blick auf die Einstiegsgegner Frankreich (Weltmeister) und Portugal (Europameister). Der EM-Titel fehlt Neuer noch in der Titelsammlung.

© dpa-infocom, dpa:210327-99-992508/5

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