1. Startseite
  2. Sport
Logo

Europa League
Nach 1:2 in Glasgow: Leipzig muss schnell umschalten

RB Leipzig muss schnell den Schalter umlegen, nur drei Tage nach der Europa League steht schon wieder Bundesliga an. Nach dem bitteren 1:2 bei Celtic Glasgow steht die K.o.-Runde in der Europa League auf der Kippe. Ist aber aus eigener Kraft noch möglich.

Glasgow (dpa) - Unter der einschüchternden Kulisse des Celtic Parks sollen schon die besten Fußball-Teams der Welt sehr gelitten haben, sagt Glasgows Coach Brendan Rodgers. RB Leipzig nach der Aussage von Trainer Ralf Rangnick nicht.

Gleich doppelt verneinte der sichtlich frustrierte Rangnick nach dem am Ende unnötigen 1:2 (0:1) und dem verpassten vorzeitigen Einzug in die K.o.-Runde der Europa League die Frage, ob die 60.000 fanatischen Celtic-Fans die Leistung der Sachsen beeinträchtigt hätten.

Mit diesem Thema beschäftigte sich RB-Mittelfeldspieler Kevin Kampl, der schon mit Salzburg in Glasgow spielte, nicht. Nach dem Dämpfer schaltete er sofort in den Angriffsmodus. In der Terminhatz der Englischen Wochen bleibt den Leipzigern auch nichts anderes übrig, am Sonntag wartet das schwere Bundesliga-Heimspiel (15.30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen. Grund zum Pessimismus gibt es bei den RB-Kickern nicht. Zwar rissen zwei tolle Erfolgsserien. Aber im stimmungsvollen Celtic Park ging Leipzig nicht unter, es war deutlich mehr drin.

Deshalb wollte Kampl die Pleite auch nicht zu mehr machen als sie ist. «Wir haben ein Spiel verloren, mein Gott. Wir haben vorher so viele Spiele gewonnen, da muss man jetzt keine Reaktion zeigen oder so. Wir werden da weitermachen, wo wir zu Hause aufgehört haben», sagte der Mittelfeldspieler, der mit RB zuvor zehn Spiele nicht verloren hatte und sechs Partien in Serie kein Gegentor kassierte. Jetzt heiße es: die Köpfe frei kriegen und gegen Bayer zurück in die Erfolgsspur finden.

Doch Leverkusen kommt mit einem Erfolgserlebnis nach Sachsen, machte mit dem 1:0 gegen den FC Zürich anders als RB die K.o.-Runde der Europa League vorzeitig klar. Auch Leipzig wäre mit einem Sieg weiter gewesen, da zeitgleich Tabellenführer RB Salzburg in Trondheim 5:2 gewann. Mit einem Remis hätte ein Sieg aus den letzten zwei Duellen in Salzburg und gegen Trondheim gereicht. «Daher ist es so ärgerlich, dass wir den Punkt nicht mitnehmen konnten», sagte Rangnick.

Die Leipziger haben das Weiterkommen dennoch in der eigenen Hand. Und aus der Bahn dürfte sie die erste Niederlage seit dem 20. September (2:3 gegen Salzburg) nicht werfen, dazu ist das Team zu gefestigt.

Doch gegen diesmal aggressiv pressende Schotten lief bei RB nach dem 0:1 durch Kieran Tierney (11.) in der ersten Hälfte nicht viel. Ohne die angeschlagenen Timo Werner, Yussuf Poulsen und Emil Forsberg hatten die RB-Angreifer kaum Räume und Probleme, in Ballbesitz zu kommen. Leipzig hatte zudem eine magere Passquote von 66 Prozent.

Das Fehlen der von Rotationsmeister Rangnick zunächst auf die Bank beorderten Kampl und Diego Demme machte sich bemerkbar. Rangnick sah das nicht so. Er habe auch schon das Leverkusen-Spiel im Blick gehabt. Spieler, die zuletzt nicht spielten, seien zudem ausgeruht gewesen. «Deswegen haben wir mit der Mannschaft begonnen. Ich glaube nicht, dass das ausschlaggebend war für den Verlauf des Spiels.»

Mit Kampl, der zwei Riesenchancen in Hälfte zwei hatte, und Demme lief es dann im zweiten Durchgang besser. Doch nur 65 Sekunden nach dem verdienten Ausgleich durch Jean-Kevin Augustin (78.) kassierte RB den K.o.-Schlag durch Odsonne Edouard (79.). Und das, ohne nach dem Anstoß 13 Sekunden zuvor selbst den Ball berührt zu haben. «Das hat uns um den Lohn gebracht», sagte Rangnick und hofft, dass der dadurch verpasste Punkt am Ende im Fernduell gegen Glasgow nicht fehlt. Und, dass gegen Leverkusen so etwas nicht auch passiert.