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Formel 1
Red Bull wechselt Motorpartner: Honda statt Renault

Formel-1-Rennstall Red Bull hat die wichtigste Frage für die kommenden zwei Jahre geklärt: Ab 2019 fahren die Autos mit Honda im Heck. Die lange Zeit erfolgreiche, aber zuletzt schwierige Motor-Partnerschaft mit Renault endet nach dieser Saison.

Milton Keynes (dpa) - Mit dem neuen Motorpartner Honda will Red Bull im Kampf gegen die Rivalen Mercedes und Ferrari endlich wieder Titel in der Formel 1 holen.

Fünf Tage vor dem Frankreich-Grand Prix in Le Castellet gab der Rennstall mit Sitz im britischen Milton Keynes bekannt, sich am Ende des Jahres von Renault zu trennen und von 2019 an mit Honda-Antrieben zu starten. Die Vereinbarung mit dem japanischen Hersteller gelte für zwei Jahre, teilte das Team mit.

«Diese mehrjährige Vereinbarung mit Honda markiert den Beginn einer aufregenden neuen Phase in den Bemühungen von Aston Martin Red Bull Racing, nicht nur um Grand Prix-Siege zu kämpfen, sondern auch um das, was immer unser Ziel ist - Meisterschaftstitel», sagte Teamchef Christian Horner.

Der Brite hatte eigentlich erst für den Großen Preis von Österreich in der nächsten Woche die Bekanntgabe angekündigt, mit wem Red Bull ab 2019 starten wird. Doch Renaults Formel-1-Direktor Cyril Abiteboul drängte. Die Entscheidung nun dürfte ihm nicht gefallen, auch wenn sie nicht ganz überraschend kam. «Nach reiflicher Überlegung und Bewertung sind wir sicher, dass diese Partnerschaft mit Honda die richtige Richtung für das Team ist», meinte Horner.

Red Bulls Schwesterteam Toro Rosso wird bereits seit dieser Saison von Honda ausgestattet. Mit durchaus positiven Ergebnissen. Letzte Erkenntnisse für die Red-Bull-Entscheidung sollten die Motor-Updates von Renault und Honda beim Großen Preis von Kanada in Montréal vor anderthalb Wochen bringen. Diese sprachen offensichtlich für die Japaner. «Mit zwei Teams können wir doppelt so viele Daten wie bisher abrufen», beschrieb Honda-Präsident Takahiro Hachigo die Vorteile der Partnerschaft mit dem Red-Bull-Lager.

Mit der Klärung der Motor-Frage könnte auch bald die Zukunft von Daniel Ricciardo geklärt sein. Der Australier und aktuelle WM-Vierte steht noch ohne Vertrag für 2019 da. Horner hatte stets betont, erst nach der Entscheidung über die Aggregate die Causa Ricciardo zu klären.

Mit Honda im Heck sollen Ricciardo und sein niederländischer Teamkollege Max Verstappen endlich mit Mercedes und Ferrari und deren Cheffahrern Lewis Hamilton und Sebastian Vettel mithalten und an die erfolgreichen Zeiten zwischen 2010 und 2013 anknüpfen. In der Ära der V8-Motoren hatte Red Bull vier Fahrertitel durch Vettel und vier Mal auch die Konstrukteurs-WM gewonnen. Doch mit der Einführung der Hybrid-Motoren 2014 begann die Dominanz der Silberpfeile.

Das Verhältnis zwischen dem Team des Energydrink-Herstellers Dietrich Mateschitz und dem französischen Automobil-Hersteller war seitdem angespannt. Das Power-Defizit und die mangelnde Verlässlichkeit waren immer wieder Kritikpunkte. Zudem ist Renault mit Pilot Nico Hülkenberg mittlerweile selbst mit einem Werks-Team in der Formel 1. Bei Honda wäre Red Bull die Nummer eins.

Die Japaner hatten nach der vergangenen Saison eine dreijährige Partnerschaft mit McLaren beendet. Eine für beide Seiten erfolglose und schwierige Zeit, vor allem weil sich der Honda-Motor als unzuverlässig erwies. Mittlerweile ist die Honda-Abteilung besser aufgestellt und hat erfahrende Leute geholt.

Die Laufzeit der Vertrags von zwei Jahren ist allerdings ungewöhnlich kurz. Grund dafür ist, dass sich Red Bull alle Möglichkeiten offen hält. Denn von 2021 soll ein neues, aber noch nicht verabschiedetes Motor-Reglement gelten. Es wird bereits spekuliert, dass dann Porsche in die Formel 1 wieder einsteigen könnte. Ein möglicher neuer Partner für Red Bull.

Mitteilung Red Bull

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