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Rennen in Winterberg
Turbulenter Rodel-Weltcup: Sieg für Ludwig

Sieg
Johannes Ludwig gewann in Winterberg. Foto: David Inderlied/dpa
Rodel-Weltcup
Julia Taubitz (r) wurde Dritte hinter Eliza Cauce (M.) aus Lettland und Tatjana Iwanowa aus Russland. Foto: David Inderlied/dpa
Die meisten deutschen Rodler gingen beim Weltcup in Winterberg wegen der schwierigen Bahnbedingungen nicht an den Start. In verkürzten Rennen gab es immerhin Podestplätze für drei Deutsche.

Winterberg (dpa) - Trainingsstürze, Bahnboykott und ein deutscher Sieg beim turbulenten Rodel-Weltcup in Winterberg am vorletzten Rennwochenende. Johannes Ludwig gewann auf schwieriger und verkürzter Bahn bei den Männern, Sebastian Bley sicherte sich Bronze.

«Ich bin glücklich, dass ich an den Start gegangen bin, aber ich respektiere auch die Absagen», sagte Ludwig (34) nach zwei recht sicheren Läufen in einem Wettbewerb, in dem es auch einige Stürze gab.

Deutschlands Spitzenrodlerin Julia Taubitz brachte es am Ende auf den Punkt. «Wenn man sagt, es ist zu gefährlich, dann kann man das Rennen auch einfach mal absagen. Wir Sportler sind nicht wirklich erhört worden», meinte die 23-Jährige, die dann aber auf einer verkürzten und langsameren Strecke im Rennen der Frauen auf Rang drei fuhr und bei 27 Punkten Rückstand im Gesamtklassement hinter Tatjana Iwanowa beim Finale am Königssee nächstes Wochenende noch alle Chancen auf den Gesamtsieg hat. Als Vierter der Gesamtwertung hat Ludwig bei den Männern aber keine Chance mehr auf den Gesamtweltcupsieg.

Nicht Schnee, sondern Stürme hatten der schmucken Winterberger Eis-Arena unter der Woche Probleme bereitet. «Wir haben versucht das Eis rauszubringen, aber wir haben es nicht geschafft», sagte Stephan Pieper, Geschäftsführer des Sportzentrums Winterberg. Das deutsche Duo Tobias Wendl/Tobias Arlt sprach von einem «extrem hohen und somit unkalkulierbaren Risiko». Der Russe Stepan Fedorow erlitt beim Training sogar einen Zehenbruch.

Taubitz, die eigentlich auch nicht an den Start gehen wollte, kam selbst im ersten Lauf auf der kürzeren Strecke in eine schwierige Situation. «Das habe ich artistisch gemeistert. Es war halt anders als sonst. Die Chance durchzukommen war 50:50», sagte die 23-Jährige nach einem Rennen, das langsamer als sonst war und in dem es keine Stürze gab. «Aber alle hatten im Hochgeschwindigkeitsbereich Probleme», sagte Taubitz, die nun ein echtes Finale am Königssee mit Tatjana Iwanowa um den Sieg im Gesamtklassement hat.

Teamkamerad Felix Loch und alle deutschen Doppelsitzer hatten wie auch die österreichische Mannschaft und einige US-Amerikaner ihre Teilnahme komplett abgesagt. Durchgeführt wurden die Rennen auf verkürzten Strecken. Das entschied der Weltverband FIL in Absprache mit den Veranstaltern. Die Athleten können selbst entscheiden, ob sie starten wollen oder nicht, wurden aber in allen Fällen auch von ihren Verbänden unterstützt. Allerdings gab es auch andere Sichtweisen: «Wir sind zu verwöhnt. Es wird immer ziemlich viel gejammert», sagte Italiens Trainer Kurt Brugger.

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