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Gerangel um Plätze in der Startelf

Marc Oliver Kempf. Foto: dpa
Marc Oliver Kempf. Foto: dpa
Etliche Spieler kämpfen um die Positionen in der Defensive des VfB Stuttgart

Stuttgart. Seinen Platz auf der Tribüne ist Marc Oliver Kempf (Baumann-Foto) womöglich schon heute los. Beim 3:2 im Testspiel gegen Zweitligist Hamburger SV vergangenen Mittwoch fehlte der Aufstiegs-Kapitän des VfB Stuttgart noch komplett auf dem Aufstellungsbogen, unterstützte seine Teamkollegen lediglich als Zuschauer. Zum Abschluss der Vorbereitung des Bundesliga-Rückkehrers in Tirol gegen Mitaufsteiger Arminia Bielefeld könnte der Verteidiger nach seiner Schulterverletzung nun aber sein Comeback geben.

„Im Training ist er fast bei 100 Prozent. Der Plan ist schon, dass er eine Halbzeit spielt, um näher ranzukommen“, verriet Sportdirektor Sven Mislintat nach der Vormittagseinheit heute. Bis zum Bundesliga-Auftakt gegen seinen früheren Club SC Freiburg will Kempf wieder topfit sein und sich bei Trainer Pellegrino Matarazzo aufdrängen. Drei Wochen hat er dafür noch Zeit, im Trainingslager in Kitzbühel kämpft sich Kempf derzeit zurück. „Das geht schneller als zunächst befürchtet. Die ursprüngliche Prognose war mal Anfang Oktober“, so Mislintat.

Doch solange wird auch Kempf nun nicht mehr warten wollen, schließlich hat sich das Gerangel um die Startelf-Plätze in der Abwehr verschärft. Es wird nur spielen, wer Leistung bringt. Und wer fit ist. Schließlich kommt der Defensive für den angestrebten Klassenerhalt eine entscheidende Bedeutung zu. 70 Gegentore wie in der Saison 2018/2019 wollen sich die Schwaben nicht schon wieder leisten.

Also holten sie von Hannover 96 nun den früheren U21-Nationalspieler Waldemar Anton, vom FC Arsenal kam auf Leihbasis der Grieche Konstantinos Mavropanos. Nummerisch hat sich beim VfB für die Abwehr dadurch zwar nichts verändert. Denn der frühere Nationalspieler Holger Badstuber, nicht mehr mit dem Tempo gesegnet und möglicher Unruheauslöser, wurde in die zweite Mannschaft abgeschoben, und Nathaniel Phillips kehrte zum FC Liverpool zurück. Aber: „Die Dichte im Konkurrenzkampf ist noch mal ein bisschen krasser geworden“, stellte Mislintat klar.

Anton dürfte gute Aussichten auf einen Stammplatz haben. Matarazzo sagte: „Er ist recht schnell bei uns angekommen, er hat schnell Führung übernommen.“ Neben Kempf und Mavropanos pochen noch andere auf Stammplätze. Marcin Kaminski etwa, oder auch Mittelfeldspieler Atakan Karazor, der sich in der Endphase der letzten Saison in der Dreierkette festgesetzt hatte. Rechtsverteidiger Pascal Stenzel war in der vergangenen Spielzeit sogar stellvertretender Kapitän.

Diese Auswahl braucht der VfB aber auch, um Ausfälle abzufedern. Die Verletzungen häuften sich schon im Trainingslager. Clinton Mola, eine Option für die linke Seite, reiste aufgrund seiner Hüftprobleme gar nicht erst mit. Mavropanos absolviert angeschlagen sein Programm separat vom Team. Der Rechtsfuß bringe „immer ein bisschen Probleme mit“, räumte Mislintat ein. „Das wussten wir. Dafür hat er eine Qualität mit seinem Speed in der Liga, die du so nicht findest und so nicht einkaufen kannst als VfB Stuttgart.“

Auch Kempf hat immer wieder mit Blessuren zu kämpfen. Die Schultereckgelenkgssprengung, die er im Juni erlitt, war für ihn die zweite schwere Verletzung nach dem Kieferbruch in der vergangenen Saison. Nach der Coronapause hatte ihn Matarazzo zwischenzeitlich auf die Bank gesetzt. Ob er wieder unangefochten spielt, ist nicht die einzige Frage. Abzuwarten bleibt auch, ob Kempf weiter die Kapitänsbinde tragen wird.