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Naud frohlockt: „Show must go on“

Starker Auftritt: Steelers-Keeper Leon Doubrawa gegen Kassels Corey Trivino. Foto: osnapix
Starker Auftritt: Steelers-Keeper Leon Doubrawa gegen Kassels Corey Trivino. Foto: osnapix
Daniel Naud wirkte am Dienstagabend gelöst und aufgeräumt: „The show must go on“, freute sich der Trainer des Eishockey-Zweitligisten Bietigheim Steelers auf Spiel vier und damit der Fortsetzung der Finalserie gegen die Kassel Huskies.

Bietigheim-Bissingen. 36 Sekunden vor der Schlusssirene hatte Nauds Team die vorzeitige Meisterfeier der Hessen jäh gestoppt und ein neues Play-off-Drama geschrieben. Die Verlängerung schien beim Stand von 2:2 unausweichlich, als Bietigheims Topscorer Matt McKnight den Puck Richtung Tor schlenzte und Alexander Preibisch die Scheibe leicht abfälschte, so dass Huskies-Keeper Gerald Kuhn das Nachsehen hatte.

Nach zwei Niederlagen (1:2, 1:4) meldeten sich die Steelers mit dem 3:2-Sieg in der Best-of-five-Serie eindrucksvoll zurück und wollen am Donnerstag (19.30 Uhr, Ege Trans-Arena) den Serienausgleich erzwingen, um dann am Samstag in der Kasseler Eissporthalle in ein echtes Endspiel um Meisterschaft und DEL-Aufstieg gehen zu können.

Angesichts von verletzungsbedingten Ausfällen von Leistungsträgern wie Torjäger Riley Sheen, Kapitän Nkolai Goc oder Routinier Brett Breitkreuz hatten viele den Schwaben eine solche Energieleistung wohl nicht mehr zugetraut. „Das Team hat immer an sich geglaubt“, wies Steelers-Geschäftsführer Volker Schoch auf eine hervorstechende Eigenschaft des Hauptrundenvierten hin.

Auch wenn die Chancenverwertung am Dienstag einmal mehr ausbaufähig war, so ließen sich die Gäste auch vom frühen Rückstand nicht aus der Bahn werfen. Kassels Coach Tim Kehler, der während des Spiel hinter der Bande oft unzufrieden wirkte und viel gestikulierte, nötigte dieser Wille Respekt ab: „Mit Bietigheim hat heute die bessere Mannschaft gewonnen.“

Bei den Steelers sprang diesmal Evan Jasper als Knipser ein und traf zweimal. Dennoch wäre das Happy End wohl ausgeblieben, hätte nicht Torhüter Leon Doubrawa eine weitere Glanzleistung abgeliefert. Der 19-Jährige zeigte keinerlei Nervosität und entschärfte mehrere Eins-gegen-eins-Situationen. „Ich bin sehr stolz, wie wir gespielt haben. Wir haben gezeigt, dass wir noch nicht tot sind,“ gab Naud zu Protokoll.

Auch wenn Kassel vielleicht etwas mehr Tiefe im Kader aufweist und in den beiden ersten Play-off-Runden nur sechs Spiele bestreiten musste (Bietigheim kam auf zehn Duelle), spielte das Thema Kraftreserven und Fitness bislang noch keine entscheidende Rolle.

Für das Duell am Donnerstag wird Breitkreuz, der sich offenbar einen Innenband-Anriss zugezogen hat, wohl nicht zur Verfügung stehen. Fraglich war noch die Rückkehr von Sheen und Goc, die beide nach unfairen Attacken von Kassels Ryan Olsen aus dem Spiel genommen wurden.