1. Startseite
  2. Test-Seite
Logo

Rückkehr mit angezogener Bremse

Die Bietigheim Steelers kehren am Freitagabend aufs Eis zurück. Foto: Baumann
Die Bietigheim Steelers kehren am Freitagabend aufs Eis zurück. Foto: Baumann
Nach langer Quarantäne kehren die Bietigheim Stellers zurück aufs Eis. Gegen Bayreuth muss der Eishockey-Zweitligist allerdings auf etliche Spieler verzichten. Das liegt auch an den Vorsichtsmaßnahmen, die die Ellentäler für die Rückkehr erkrankter Spieler getroffen haben. Ein schwer erkrankter DEL-Profi gilt dabei als mahnendes Beispiel.

Bietigheim-Bissingen. Eishockey-Zweitligist Bietigheim Steelers kehrt am Freitagabend (20 Uhr) im Auswärtsspiel bei den Bayreuth Tigers auf das Eis zurück. Nach überstandener Teamquarantäne wegen positiver Coronatests ist es die erste Partie für die Bietigheimer seit dem 22. November. Allzu viel erwartet Trainer Daniel Naud allerdings noch nicht von seiner Mannschaft. „Dass wir weiterspielen können, ist eine Erleichterung. Aber wir wissen, dass es schwer wird. Wir konnten gar nicht oder nur sehr wenig trainieren. Ich weiß noch nicht, wie viele Leute mir zur Verfügung stehen werden“, sagte Naud am Donnerstag.

Die von der Liga vorgegebene Mindestanzahl von neun Feldspielern und einem Torwart werde man laut Naud sicher aufs Eis schicken können, „aber wir werden wahrscheinlich nicht mehr als 13 Feldspieler haben“. Nach dem 7:2-Sieg gegen Frankfurt Ende November waren mehrere Spieler der Steelers positiv auf das Coronavirus getestet worden, woraufhin sich die komplette Mannschaft in Quarantäne begeben musste. Geschäftsführer Volker Schoch sprach am Donnerstag von einer „einstelligen Anzahl positiv getesteter Spieler“.

Dass am Freitagabend – trotz überstandener Infektion und negativer Tests – nicht alle Spieler sofort wieder aufs Eis dürfen, liegt am sogenannten „Return to Activity“-Programm der Steelers. „Die Sportler werden gezielt und dosiert zurück in den Leistungssport geführt“, sagte Schoch über das Programm, das Mannschaften zwar empfohlen wird, jedoch nicht verpflichtend ist. „Wir nehmen das sehr ernst“, verwies Schoch auf den Wolfsburger DEL-Profi Janik Möser, bei dem in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert wurde.

„Es sind nach einer schweren Grippe schon Spieler mit Herzinfarkten ums Leben gekommen, weil sie sich nicht richtig auskuriert haben. Und auch Corona strapaziert den Körper“, begründete Schoch die Vorsicht der Steelers: „Nur zu sagen, weil ein Spieler einen Helm und Schlittschuhe anziehen kann, soll er zurück aufs Eis, reicht nicht. Das wäre unverantwortlich.“

Und auch von den Spielern, die die Bietigheimer aufs Eis schicken, erwartet Naud keine Wunder. „Wir sind sicher noch nicht da, wo wir waren, als wir Frankfurt 7:2 geschlagen haben“, sagte der 58-jährige Kanadier. Nach dem Sieg gegen die Löwen lagen die Steelers noch auf dem ersten Platz der DEL2. Während der Quarantäne der Grün-Weißen sind allerdings fünf Mannschaften in der Tabelle an ihnen vorbeigezogen.

Da könnte es ein Vorteil sein, dass in Bayreuth der laut Tabelle schwächste Gegner der DEL2 auf die Steelers wartet. Die Tigers liegen mit gerade einmal vier Zählern aus sieben Partien auf dem letzten Platz, stellen mit gerade einmal 14 Treffern den schwächsten Angriff der Liga und haben die letzten sechs Partien verloren.

„Bayreuth war zweimal in Quarantäne und hat jetzt mehr und mehr Spieler zur Verfügung“, drosselte Naud dennoch die Erwartungen. Selbst mit seiner Rumpftruppe sei es aber möglich, Punkte zu holen – unabhängig vom Gegner. „Die Möglichkeit ist in jedem Spiel da. Wir brauchen, wenn man sieht, wie viele Feldspieler wir haben, eine Topleistung unserer Torhüter. Alles muss passen“, kündigte Naud an.