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Dürr senkt Margenprognose

Der Maschinenbau ist ein weiterer starker Wirtschaftsbereich in der Region.Foto: Marijan Murat/dpa
Der Maschinenbau ist ein weiterer starker Wirtschaftsbereich in der Region. Foto: Marijan Murat/dpa
Lieferkettenprobleme machen Bietigheimer Maschinenbauer zu schaffen – Auftragseingang hoch

Bietigheim-Bissingen. Der Bietigheimer Maschinen- und Anlagenbauer Dürr senkt wegen der anhaltenden Lieferkettenprobleme seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr. Für 2022 erwartet der Vorstand nun eine operative Marge (Ebit) vor Sondereffekten von 5,0 bis 6,5 Prozent statt der bisher angestrebten 6,5 bis 7,5 Prozent, wie das Unternehmen in Bietigheim-Bissingen mitteilte.

Angesichts der fortgesetzten Inflation, der neuerlichen Lockdowns in China und der unsicheren geopolitischen Lage werde keine signifikante Verbesserung der Lieferkettensituation bis Ende 2022 erwartet, teilte das Unternehmen mit. Die frühere Prognose habe dies jedoch im zweiten Halbjahr unterstellt.

Umsatzprognose unverändert

„Mit der Ergebnisanpassung reagieren wir auf eine absolute Sondersituation. Die ohnehin vorhandenen Lieferkettenprobleme haben sich infolge des Ukrainekriegs und der Lockdowns in China zusätzlich verschärft. Dadurch ist eine neue Lage entstanden, die am Jahresbeginn niemand vorhersehen konnte. Wir gehen aber davon aus, dass die Belastungen nur vorübergehender Natur sind, und bestätigen unsere Mittelfristziele“, so Vorstandsvorsitzender Jochen Weyrauch laut Mitteilung.

Im ersten Quartal betrug die bereinigte Ebit-Marge vorläufigen Zahlen zufolge 4,9 Prozent, eine Verbesserung von 1,2 Prozentpunkten. Im zweiten Quartal dürften die Lockdowns in China Umsatz und Ergebnis vorübergehend beeinträchtigen. Die Prognose unter anderem für Auftragseingang und Umsatz im Gesamtjahr 2022 bleibe allerdings unverändert.

Quartalsergebnis verdreifacht

Im ersten Quartal stieg der Auftragseingang um mehr als ein Drittel auf 1,4 Milliarden Euro. Maßgeblich dafür war ein Bestellrekord bei der Dürr-Tochter Homag, Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen, mit 573,8 Millionen Euro sowie deutliche Zuwächse bei Dürr im Automotive-Geschäft und in der Umwelttechnik. Der Zielkorridor von 4,1 Milliarden bis 4,4 Milliarden Euro für 2022 erscheine weiter gut erreichbar.

Der Umsatz nahm im ersten Quartal um 14,7 Prozent auf 905,7 Millionen Euro zu. Für das Gesamtjahr 2022 sei trotz der temporären Beeinträchtigungen in China mit weiteren Zuwächsen und dem Erreichen des Umsatzziels von 3,9 bis 4,2 Milliarden Euro zu rechnen. Das Ergebnis nach Steuern wurde im Quartal mit gut 27 Millionen Euro fast verdreifacht.

„Der Dürr-Konzern bleibt trotz des schwierigen Umfelds stabil. Die Ergebnisanpassung ist moderat und an unserem starken Umsatzwachstum halten wir fest. Der Rekordauftragseingang im ersten Quartal zeigt, dass die Nachfrage intakt ist und die Kunden in uns einen verlässlichen Partner für wichtige Investitionen sehen“, so der Dürr-Chef.

Hohes Niveau bei Aufträgen

Für das Jahr 2023 erwartet der Vorstand aus heutiger Sicht eine deutliche Margenausweitung. Dafür sprechen laut Konzern das hohe Niveau von Auftragseingang und Auftragsbestand, die durchgeführten Preisanpassungen sowie die Margenqualität im Auftragsbestand.

Vor diesem Hintergrund betont Vorstandschef Weyrauch: „Die aktuellen Verwerfungen stellen eine Ausnahmesituation dar und werden in absehbarer Zeit vorübergehen. Wir sind gut aufgestellt, um die Profitabilität wieder zügig weiter zu steigern. Wir bestätigen unser Mittelfristziel einer Ebit-Marge von mindestens acht Prozent und sind zuversichtlich, dieses Ziel, wie geplant, spätestens 2024 zu erreichen.“