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Erste Kandidaten für die IHK-Spitze

Stefan Mecheels...
Stefan Mecheels...
Brigitte Werner-Walz ...
Brigitte Werner-Walz ...
und Thomas Wiesbauer. Fotos: privat (2) /Holm Wolschendorf
und Thomas Wiesbauer. Foto: privat (2) /Holm Wolschendorf
Drei Interessenten bewerben sich für neues Präsidium in Ludwigsburg – Bezirkskammerpräsident Kruse verabschiedet

Ludwigsburg. Das Kandidatenkarussell für die Wahl zum Präsidium der IHK-Bezirkskammer Ludwigsburg dreht sich bereits. Bei der letzten Bezirksversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ludwigsburg in diesem Jahr, die virtuell stattfand, wurden die ersten Kandidaten genannt: Brigitte Werner-Walz, Stefan Mecheels und Thomas Wiesbauer.

Die Bewerbung dieser IHK-Mitglieder hat der noch amtierende Bezirkskammerpräsident Albrecht Kruse dem Gremium mitgeteilt. Bis zur konstituierenden Sitzung der neuen Bezirksversammlung, deren 50 Mitglieder aus der IHK-Wahl in diesen Sommer hervorgingen, rechnet Kruse noch mit weiteren Kandidaten, die sich um die „verantwortungsvollen Ämter bewerben werden“. Wie Kruse im Gespräch mit unserer Zeitung sagte, geht er davon aus, das es auch aus den Reihen „der Kammergegner einen Kandidaten geben wird“.

Doch bislang stehen drei Kandidaten zur Wahl, allesamt Personen, die schon seit vielen Jahren Mitglieder der IHK sind.

Bereits im bisherigen Präsidium in der Funktion des Stellvertreters ist Professor Stefan Mecheels vertreten. Er ist seit 1995 Chef des Familienunternehmens Hohenstein Institute in Bönnigheim, das seit mehr als 70 Jahren auf die Prüfung, Zertifizierung und Erforschung textiler Produkte aller Art spezialisiert ist. Er hatte schon nach der Wahl im Juli angekündigt, sich eine neuerliche Kandidatur fürs Präsidium vorstellen zu können. Und hat es nun wahr gemacht: „Ich mache das seit Jahren mit großer Motivation. Ich möchte mich auch weiterhin für die Belange der Wirtschaft einsetzen“, sagte er gestern auf Anfrage.

Wie im bisherigen Gremium könnte dank der Bewerbung von Brigitte Werner-Walz nach der ausscheidenden Noch-Vizepräsidentin und Weinhändlerin Nicole Porsch auch wieder eine Frau vertreten sein. Die Geschäftsführende Gesellschafterin der Benseler-Gruppe in Markgröningen ist schon seit 2008 Mitglied der IHK-Bezirksversammlung. Die Chefin des Automobilzulieferers, der Spezialist für technische Lösungen in den Bereichen Beschichtung, Oberflächenveredelung, Entgratung und elektrochemischer Formgebung von Serienteilen ist, möchte gerne ihre langjährige Erfahrung einbringen, da für sie angesichts der bevorstehenden und vielfältigen Herausforderungen „die Stimme der Wirtschaft wichtig bleibt“ und auch künftig „die Unternehmen gedeihen können“. Der Dritte im bisherigen Bewerberfeld ist Thomas Wiesbauer, Chef des gleichnamigen Unternehmens mit Sitz in Bietigheim-Bissingen. Wiesbauer ist Anbieter von Kranverleih, Schwerlasttransporten und Industriemontagen. Wiesbauer gehört bereits der Bezirksversammlung an und ist im Sommer wiedergewählt worden.

Bei der konstituierende Sitzung am 1. Februar 2021, wird dann das Präsidium von der Bezirksversammlung gewählt. Bis dahin bleiben Kruse und seine Stellvertreter geschäftsführend im Amt. Am Dienstag ist er allerdings offiziell verabschiedet worden. „Wir können zufrieden sein, was wir mit Hauptamt und Ehrenamt gestemmt haben“, sagte Kruse mit Blick auf die vergangenen zwölf Jahre als Mitglied des Präsidiums. Ohne die „Arbeit der Bezirkskammer hier vor Ort in Ludwigsburg würde die Wirtschaft anders aussehen“, lobte Kruse das Engagement der Kammermitarbeiter. Konkret meinte er damit beispielsweise die erfolgreiche Duale Ausbildung im kaufmännischen und technischen Bereich, die von er IHK getragen wird, die Beratung und Unterstützung der Firmen im Außenhandel durch die IHK oder etwa die Gründerberatungen. Nicht zu vergessen die Beratung oder Bearbeitung im Zusammenhang mit den verschiednen Corona-Hilfsprogrammen. Kruse: „Im Sommer hatten die Kammermitarbeiter teilweise sieben Tage die Woche gearbeitet.“

Bei der konstituierenden Sitzung am 1. Februar 2021, wird das Präsidium von der Bezirksversammlung gewählt. Bis dahin bleiben Kruse und seine Stellvertreter geschäftsführend im Amt. Am Dienstag ist er allerdings offiziell verabschiedet worden. „Wir können zufrieden sein, was wir mit Hauptamt und Ehrenamt gestemmt haben“, sagte Kruse mit Blick auf die vergangenen zwölf Jahre als Mitglied des Präsidiums. Ohne die „Arbeit der Bezirkskammer hier vor Ort in Ludwigsburg würde die Wirtschaft anders aussehen“, lobte Kruse das Engagement der Kammer.

Konkret meinte er beispielsweise die erfolgreiche Duale Ausbildung im kaufmännischen und technischen Bereich, die Beratung und Unterstützung der Firmen im Außenhandel oder die Gründerberatungen. Nicht zu vergessen die Bearbeitung der verschiednen Corona-Hilfsprogramme. Kruse: „Im Sommer hatten die Kammermitarbeiter teilweise sieben Tage die Woche gearbeitet.“

Bei der Sitzung am Dienstag mit der faktisch die Wahlperiode 2017 bis 2020 der Ludwigsburger Bezirksversammlung endete, hat das Präsidium auch 23 Unternehmerinnen und Unternehmer verabschiedet, die ab 2021 nicht mehr im Gremium vertreten sind.

Mit Blick auf die vergangen vier Jahre zog die Leitende Geschäftsführerin Sigrid Zimmerling als Fazit: „Ich bin der Meinung, dass wir eine sehr ordentliche Bilanz im Hinblick auf unser eigenes Arbeitsprogramm vorlegen können. Das bleibt dann auch Ansporn für die Zukunft.“

Bei der Versammlung wurden auch die Finanzzahlen für den Gesamtetat der IHK Region Stuttgart präsentiert. Darin spiegeln sich auch die Auswirkungen der aktuellen Pandemie auf die Wirtschaft wider. Wie Zimmerling auf Anfrage mitteilt, bemesse sich der IHK-Beitrag, den Firmen zu entrichten haben, am Gewerbeertrag. Wie die Kommunen muss die IHK daher mit massiven Ausfällen rechnen. Laut Hochrechnung seien dies im laufenden Jahr 2020 rund 5,4 Millionen Euro. Plus Ausfälle bei Gebühren und Entgelten von zusammen eine Million Euro. Insgesamt bedeutet dies 6,5 Millionen Euro an Ertragsausfällen. Ausgehend vom Planansatz 2020 verringern sich somit die Beiträge auf 35,68 Millionen Euro, die Gebühren auf 7,67 Millionen Euro und die Entgelte auf 0,36 Millionen Euro.

Hinzu kommen laut Zimmerling Ausfälle, die sich 2019 durch den Transformationsprozess in der Automobilwirtschaft abgezeichnet haben. Demnach sieht die Hochrechnung für 2020 ein Defizit im Haushalt von 3,7 Millionen Euro vor. Zimmerling: „In 2021 wird mit einem Minus von 10,3 Millionen gerechnet.“ Durch ein Sparpaket sowie dem Aufbrauchen aller Rücklagen will die IHK ihre Mitglieder dennoch nicht durch Beitragserhöhungen belasten. Darüber wird aber erst durch die Vollversammlung am 11. Dezember entschieden.