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Holzhaus-Boom sorgt für Schub

Maschinen zur Holzverarbeitung, wie diese Hobelmaschine, werden von der Dürr-Tochter Homag produziert. Foto: Homag
Maschinen zur Holzverarbeitung, wie diese Hobelmaschine, werden von der Dürr-Tochter Homag produziert.
Dürr-Tochterunternehmen Homag ist Wachstumstreiber im Konzern: Auftragseingang um 80 Prozent gesteigert

Bietigheim-Bissingen. Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr profitiert im ersten Halbjahr besonders von seinem Tochterunternehmen Homag (Schopfloch). Dank eines Holzhausbooms und der damit einhergehenden Nachfrage nach Holzverarbeitungsmaschinen konnte die Homag Group einen Auftragsrekord verzeichnen.

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020, das von den Folgen der Pandemie geprägt war, erhöhte sich der Auftragseingang der Homag Group massiv um 80 Prozent auf 887 Millionen Euro (Vorjahr: 493 Millionen). Den bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 2017 mit 734 Millionen Euro konnte das Unternehmen damit um rund 20 Prozent übertreffen. Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um 19 Prozent auf 657 Millionen Euro (Vorjahr: 552 Millionen) und der Auftragsbestand erreichte zum 30. Juni 2021 mit 844 Millionen Euro ebenfalls ein Rekordniveau (Juni 2020: 480 Millionen Euro). Die Homag Group, die rund 7100 Mitarbeiter beschäftigt, konnte zugleich ihr operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 39,6 Millionen Euro (Vorjahr: 10,7 Millionen Euro) verbessern.

„Wir stehen am Anfang eines neuen Investitionszyklus. Zudem profitieren unsere Kunden weltweit davon, dass die Menschen verstärkt in ihr Wohnumfeld investieren“, sagt der Vorstandsvorsitzende von Dürr, Ralf W. Dieter, laut Mitteilung. „Entsprechend dynamisch ist die Nachfrage nach effizienten Maschinen, beispielsweise für die Produktion von Küchen und Möbeln – diese innovativen Lösungen bieten wir unseren Kunden.“ Besonders positiv entwickelten sich bei Homag in den ersten sechs Monaten 2021 das Einzelmaschinengeschäft sowie der Service. Aber auch das Systemgeschäft mit Großanlagen, das im Vorjahreszeitraum aufgrund der Coronapandemie teilweise fast zum Erliegen gekommen war, sieht das Unternehmen wieder auf Erholungskurs. „Besonders freut uns, dass sich unsere Investitionen in das neue Massivholz-Segment bereits auszahlen“, erklärt Daniel Schmitt, der im Homag-Vorstand für diesen Bereich zuständig ist. „Wir beobachten eine steigende Nachfrage für nachhaltige und klimafreundliche Holzhäuser, die uns zugutekommt.

Von dem Boom bei der Holzverarbeitung und den guten Ergebnissen der Tochter Homag profitiert auch der Mutterkonzern Dürr. Wie berichtet hat die Dürr AG nach einem starken Geschäft im zweiten Quartal und einer anhaltenden Dynamik die Prognosen für das laufende Jahr erhöht. So sollen der Auftragseingang, Umsatz und operatives Ergebnis besser ausfallen als bisher angenommen.

„Die Prognoseerhöhung unterstreicht unsere Zuversicht. Wir haben die Coronakrise hinter uns gelassen und sind auf einen profitablen Wachstumskurs eingeschwenkt“, so Dieter laut Mitteilung. Beim Umsatz rechnet der Konzern jetzt mit einem Wert zwischen 3,6 Milliarden und 3,8 (2020: 3,3) Milliarden Euro – bisher hatte die Prognose bei 3,45 bis 3,65 Milliarden Euro gelegen. Die Marge gemessen am operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll bei 5,0 bis 6,0 (bisher 4,2 bis 5,2) Prozent liegen, wie das Unternehmen bei der Vorlage der Eckdaten für das erste Halbjahr mitteilte. Das ausführliche Zahlenwerk soll am 5. August veröffentlicht werden.

Beim Erreichen der jeweils mittleren Werte der Spannen ergibt dies einen operativen Gewinn von rund 200 Millionen Euro und damit schon wieder fast auf dem Niveau von 2019. Im von Corona besonders stark getroffenen Vorjahresquartal steckte Dürr in den roten Zahlen. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen nun im zweiten Quartal 23 Millionen Euro – nach einem Verlust von 16 Millionen Euro im Vorjahresabschnitt. Der Umsatz legte im Quartalsvergleich um knapp sieben Prozent auf 843 Millionen Euro zu – gegenüber dem Vorjahr war dies ein Plus von neun Prozent. „Im zweiten Quartal verzeichnete der Dürr-Konzern eine weiter zunehmende Geschäftsdynamik“, hieß es.