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Lösungen für die Textilindustrie

Hohenstein – hier der Stammsitz in Bönnigheim mit Schloss und modernen Gebäudekomplexen – präsentiert sich als vielseitiger Dienstleister. Fotos: Hohenstein
Hohenstein – hier der Stammsitz in Bönnigheim mit Schloss und modernen Gebäudekomplexen – präsentiert sich als vielseitiger Dienstleister.
Hohenstein prüft, zertifiziert und erforscht Bekleidungsstoffe und Materialien für seine Kunden in aller Welt

Bönnigheim. Auch in Coronazeiten hat man in Bönnigheim Grund zum Feiern: In diesem Jahr wird der Textilprüfdienstleister und Forschungspartner Hohenstein mit seinen mittlerweile über 1000 Mitarbeitern weltweit und mehr als 40 Niederlassungen, Büros und Laboren 75 Jahre alt. „Unser Motto ,We live textiles‘ (Wir leben Textilien) ist nicht nur auf das Jubiläumsjahr gemünzt, sondern drückt das aus, was uns seit vielen Jahrzehnten ausmacht – unsere kollektive Begeisterung für Textilien und die Chance, in der textilen Welt mit unseren Lösungsansätzen etwas zu bewegen“, freut sich Professor Dr. Stefan Mecheels, der Inhaber des bereits in dritter Generation familiengeführten Unternehmens. „Dieses Jubiläum feiern wir, weil es uns nicht nur gelungen ist, uns immer wieder an den rasch verändernden Markt anzupassen“, betont Mecheels, „sondern auch Entwicklungen durch unsere erfolgreiche Forschungsarbeit vorwegzunehmen“. Mecheels ergänzt: „Ich bin davon überzeugt, dass wir mit unseren Lösungen für die Textilbranche auch künftig gut aufgestellt sind.“

Die Bönnigheimer Experten sind auf die Prüfung, Zertifizierung und Erforschung von Textilien und Stoffen spezialisiert und haben Kunden in aller Welt. Ob es sich nun um innovative Bettwaren für Allergiker handelt, die nachts mit Schnupfen, verstopfter Nase und Husten bis hin zu asthmatischen Anfällen auf Hausstaubmilben reagieren können, oder um Deos, die keine verräterischen Schweißflecken auf der Kleidung hinterlassen sollen. Denn diese sind meist so hartnäckig, dass sie sich durch die übliche Haushaltswäsche nicht entfernen lassen. Ein namhafter Kosmetikhersteller hat erkannt, dass zur Lösung dieses Problems nicht nur chemisches, sondern auch textiles und textil­chemisches Know-how erforderlich ist, und wandte sich an Hohenstein. In den Bönnigheimer Laboren werden die Lösungen für Probleme aller Art gesucht und gefunden.

Auch auf dem Feld der Community-Masken sind die Hohensteiner unterwegs. „Wir konnten im Frühjahr 2020 sehr schnell unser Service-Portfolio um Maskenprüfungen erweitern“, erklärt Stefan Mecheels. „Innerhalb weniger Wochen haben wir Kapazitäten in unseren Fachabteilungen hochgefahren. Auf diese Weise waren wir schnell in der Lage, Prüfungen von Community- und medizinischen Masken durchzuführen und unseren Beitrag in einer so turbulenten Zeit zu leisten“, betont der Hohenstein-Chef. Im Unterschied zu medizinischen Masken und partikelfiltrierenden Halbmasken gelten textile Community-Masken nicht als Medizinprodukte oder persönliche Schutzausrüstung, die Schutzfunktionen gewährleisten müssen. Dennoch unterliegen sie – egal, ob zur Einweg- oder Mehrwegverwendung – gesetzlichen und funktionellen Anforderungen. Der Prüfdienstleister hat seit Frühsommer ein Qualitätslabel für Community-Masken im Angebot, das sich als Qualitätsnachweis in den Kreis bestehender Hohenstein-Qualitätslabels einreiht. Ein entscheidendes Kriterium für die Verbraucher ist der Nachweis der Atmungsfreundlichkeit: Prüfverfahren geben Aufschluss darüber, ob das verwendete Material zu dicht ist und das Atmen erschwert. Zu den Qualitätsparametern zählen die Überprüfung der Waschbarkeit, die Beurteilung der Passform sowie die Einhaltung von gesetzlichen Anforderungen. Die auf dem Label aufgeführten Qualitätskriterien können um die Schadstoffprüfung nach Standard 100 by Oeko-Tex erweitert werden – als Indikator für hautverträgliche Textilien.

Hohenstein hat zum Beispiel auch eine medizinische Schutzmaske für Medika im fränkischen Hof getestet, das nach eigenen Angaben mit 200 Mitarbeitern größte familiengeführte medizinische Handels- und Dienstleistungsunternehmen Deutschlands. Es handle sich um eine Maske mit einer Silber-Zinkoxid-Beschichtung. Der Mund-Nasen-Schutz „wirkt antibakteriell, antiviral und geruchsabweisend“, hat Medika-Produktmanager Michael Koch unlängst gegenüber dem Portal inFranken.de erklärt. Silber-Ionen seien hochwirksam gegen Krankheitserreger, der Viruskiller töte mehr als 99 Prozent aller Viren und Bakterien. Eine FFP2-Maske mit entsprechender Schutzfunktion will Medika im nächsten Jahr auf den Markt bringen.

Eine weitere clevere Lösung des Bönnigheimer Prüfunternehmens ist seine Hygiene-Monitoring-Box (Hy-Mo-Box), die es ermöglicht, Hygiene-Proben in allen Lebensbereichen zu nehmen und dann im Labor überprüfen zu lassen. „Unsere Hy-Mo-Box ist ein universell einsetzbares Instrument zur Eigenüberwachung der Hygiene ohne versteckte Kosten“, schreibt Hohenstein. Sie verbinde eine unkomplizierte Handhabung mit professionellen mikrobiologischen Labor-Untersuchungen.

„Gerade das Thema Nachhaltigkeit bei der Herstellung von Textilien beschäftigt uns intensiv“, betont Mecheels. Dazu zählen auch sozial verträgliche Arbeitsbedingungen, die in den Ländern geprüft werden, wie Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Ausschluss von Kinderarbeit, Versammlungsfreiheit für Mitarbeiter, keine Diskriminierung, die Zahlung fairer Löhne wie auch die Sicherheit von Gebäuden und Produktionsanlagen oder Risikovermeidung. Hinzu kommen Abwasserprüfungen von Standorten auf Stickstoff, Schwermetalle, aber auch auf Substanzen wie Chlorphenole, Phthalate oder Flammschutzmittel.

Auch die biologische Abbaubarkeit von Textilien und Mikrofasermaterialien wird in Bönnigheim überprüft. Denn durch mechanische Belastung gelangen freigesetzte Mikrofasern über das Waschwasser in Flüsse und ins Meer. Auf diese Weise können sie in die Nahrungskette von Fischen und damit auch des Menschen gelangen, wie Hohenstein schreibt.

„Aber auch wenn es um die Digitalisierung von Prozessen bei der Entwicklung von Bekleidung geht, sind wir mit unserem neuen Hohenstein „Digital Fitting Lab“ schon einen großen Schritt weiter“, erklärt der Firmenchef. „Mit dem Einsatz moderner 3-D- und 4-D-Technologien auf Basis unserer traditionellen Passform- und Schnitt-Expertise ermitteln wir die perfekte Passform für die Produkte unserer Auftraggeber.“ Das „Digital Fitting Lab“ kennt die gewünschten Zielgruppen, die die Unternehmen ansprechen wollen, ihre Größen und Körpermaße ganz genau. Der optimale Schnitt ist dabei die Voraussetzung für eine gelungene Passformsimulation. Getestet wird an kundenspezifischen Avataren, die die Größen und Körperformen der anvisierten Zielgruppe repräsentieren und das Markenimage transportieren.