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Strenger auf Rekordkurs

Der Strenger-Stammsitz an der Karlstraße in Ludwigsburg. Foto: Strenger
Der Strenger-Stammsitz an der Karlstraße in Ludwigsburg.
Immobilienunternehmen erreicht seine bisher höchste Gesamtproduktionsleistung

Ludwigsburg. Obwohl das Ludwigsburger Immobilienunternehmen Strenger mit Blick auf das Geschäftsjahr 2021 allen Grund zur Euphorie hätte, zeigt sich der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Daniel Hannemann, am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz zurückhaltend. Wegen des Ukraine-Krieges und seinen Folgen stimmt er angesichts eines Rekords bei der Gesamtproduktionsleistung von 220 Millionen Euro keine Jubelarien an. „Mit Demut und Dankbarkeit blickt die Strenger-Gruppe auf das zurückliegende Geschäftsjahr“, sagt Hannemann in aller Bescheidenheit und formuliert als Ziel für das laufende Geschäftsjahr, Fertigstellungen und Verkaufsumsätze auf ähnlich hohem Niveau zu realisieren wie 2021.

Hannemann: Eine neue Dimension für die Strenger-Gruppe

Wie Hannemann berichtet, hat sich das inzwischen deutschlandweit agierende Familienunternehmen Anfang 2021 die „Mission 1000“ vorgenommen – damit ist die Summe aus verkauften und fertiggestellten Einheiten zum Kauf und zur Miete gemeint. Am Ende des Jahres 2021 waren es knapp über 1000 – eine Punktlandung und nicht nur das: „Eine neue Dimension für die Strenger-Gruppe“, schätzt Hannemann die Geschäftsentwicklung des seit 40 Jahren bestehenden Unternehmens ein.

Vor der Zukunft ist es dem Strenger-Führungsteam nicht bange, auch wenn das Marktumfeld schwieriger wird. Auf die Herausforderungen des Geschäftsjahres 2022 blicken die Ludwigsburger Immobilienexperten optimistisch, „auch wenn wir damit rechnen, dass Lieferengpässe und Energiepreisentwicklung für Überraschungen und Unsicherheit sorgen werden“, gibt Julien Ahrens, Mitglied der Strenger-Geschäftsführung, zu bedenken. „Langfristige Partnerschaften mit Handwerkern sorgen für ein im Branchenvergleich hohes Maß an Prozessstabilität“, erklärt er. Das sei auch die Ursache dafür, dass Strenger-Kunden mit stabilen Preisen rechnen können.

Strenger geht davon aus, dass die Preise auf dem Immobilienmarkt weiter auf hohem Niveau bleiben, da es weder kurz- noch mittelfristig Entspannung bei den Baukosten geben werde. „Die rasanten Steigerungen der letzten zwei Jahre werden sich jedoch abkühlen. Übertreibungen am Grundstücksmarkt werden weniger, hier werden wir eine Beruhigung der Preis-Rallye sehen“, meint Ahrens.

Strenger hat im vergangenen Jahr insgesamt über 540 Häuser und Wohnungen fertiggestellt und übergeben. Davon entfallen den Angaben zufolge 400 Einheiten auf Käufer von Strenger-Wohnungen, Wohnungen und Häuser der Strenger-Marke Baustolz und 140 auf Mietwohnungen und Gewerbeeinheiten. Damit seien Verkauf und Fertigstellungen gegenüber dem Vorjahr um rund 50 Prozent gewachsen. Zwei Großprojekte in Ulm-Dornstadt und Augsburg haben laut Hannemann entscheidend zu dieser Entwicklung beigetragen. In Ulm ist ein „Arkadienquartier“ mit 211 Wohneinheiten entstanden, die alle an einen 3000 Quadratmeter großen künstlichen See angrenzen. In Augsburg-Oberhausen wurde der erste Abschnitt des bisher größten Baustolz-Projekts der Strenger-Geschichte realisiert. Insgesamt liegt damit die Jahresproduktionsleistung des Familienunternehmens, das derzeit 120 Mitarbeiter einschließlich Auszubildenden beschäftigt, mit 220 Millionen erstmals über der 200-Millionen-Euro-Marke, davon entfallen 170 Millionen Euro auf den Bauträgerbereich. Gleichzeitig konnte Strenger den Verkaufsumsatz auf 465 Wohnungen und Häuser mit einem Verkaufswert von 225 Millionen Euro steigern (Vorjahr: 303 Wohneinheiten, 143 Millionen Euro).

Unternehmen forciert den

Mietwohnungsbau

Einen besonderen Schwerpunkt will Strenger künftig auf den Mietwohnungsbau setzen und damit einen Beitrag zur Linderung der Wohnungsnot leisten. Auch günstige Wohnungen will Strenger auf den Markt bringen. In den kommenden zwei Jahren wolle das Unternehmen über 250 Mietwohneinheiten erstellen, davon über 50 Prozent im geförderten Wohnungsbau, berichtet Ahrens. In den vergangenen fünf Jahren habe Strenger bereits rund 450 Mietwohnungen geschaffen und an Mieter übergeben, unter anderem in Ludwigsburg auf dem ehemaligen Baywa-Areal und in der Karlstraße sowie in Esslingen und Bietigheim. Tempo macht Strenger beim Thema Nachhaltigkeit. „Ab 2030 sind alle neuen Strenger-Gebäude im Lebenszyklus CO-neutral oder CO-positiv“, stellt Geschäftsführerin Lis Hannemann-Strenger fest. Zwei Leuchtturmprojekte dafür starte Strenger noch in diesem Jahr mit über 200 Wohnungen in Sindelfingen und Augsburg.