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Zum Sonntag Aufbrechen, Loslassen, Ankommen

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Ein schöner Weg in den Urlaub: durch die Wiesen bei strahlendem Sonnenschein. Foto: John Smith/stock.adobe.com
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Viele von uns sind in diesen Tagen wieder in Aufbruchstimmung. Nächste Woche beginnen die Sommerferien. Ich habe neulich gelesen, dass es auch im Urlaub drei verschiedene Phasen geben soll, in die er eingeteilt werden kann: zunächst das Aufbrechen, dann das Loslassen und schließlich wieder das Zu-Hause- Ankommen.
Ludwigsburg. Nun kann man sich darüber streiten, wie sinnvoll es ist, neben einem durchorganisierten Alltag jetzt auch noch den Urlaub in bestimmte Kategorien einzuteilen. Doch ich muss zugeben, es ist schon was dran an diesen drei Phasen: Zum Aufbrechen gehört das Vorbereiten und vor allem die Vorfreude auf das, was mich da erwarten könnte in einem fremden Land, bei Menschen, die vielleicht eine andere Sprache sprechen. Das Aufbrechen kann einerseits mit Stress verbunden sein, ob ich alles noch schaffe, was ich mir vor dem Urlaub vorgenommen habe; das Aufbrechen kann aber womöglich auch schon zum Urlaub selber gehören, denn Vorfreude ist ja bekanntlich oft die schönste Freude…

Dann folgt das Loslassen. Manche können das, kaum, dass sie die Haustür hinter sich abgeschlossen haben; andere brauchen dafür ein paar Tage. Unsere Seele muss mitkommen dürfen in den Urlaub; damit wir sie baumeln lassen können – und neu auftanken. In die letzten Urlaubstage dann allerdings schleicht sich wieder der Gedanke ans Zuhause bei uns ein, womöglich auch manche Sorgen, die wir auf die Seite gestellt hatten.

Und dann schließlich ist der Urlaub zu Ende und wir fahren wieder nach Hause. Das Ankommen dort will auch nicht einfach als selbstverständlich genommen werden. Wir sollten nicht wieder dort anfangen, wo wir aufgehört haben. Auch da sollten wir unserer Seele Zeit lassen, die neuen Eindrücke zu verarbeiten, und sollten achtsam mit der gewonnenen Erholung umgehen.

So wünsche ich Ihnen für diese Sommerwochen, dass Sie in diesen drei Phasen leben dürfen, bewusst oder unbewusst. Vor allem aber im Vertrauen darauf, dass Gott uns begleitet in all unserem Tun und (Los-)Lassen.

Pfarrerin Elke Goldmann

Evangelische Christuskirchengemeinde Remseck