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Sporthalle aus Holz und Bambus

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Ralph Schanz und Matthias Knecht vor der alten SCL-Gaststätte, an die angebaut werden soll. Die Illustration (Bild oben) zeigt, wie es bald aussehen könnte. Foto: Karin Rebstock
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Ralph Schanz und Matthias Knecht vor der alten SCL-Gaststätte, an die angebaut werden soll. Die Illustration (Bild oben) zeigt, wie es bald aussehen könnte. Foto: Karin Rebstock
Ludwigsburgs größter Sportverein baut ein zweites Bewegungszentrum – Weitere Ziele nach Fusion mit dem SC

Ludwigsburg. Ob man es nun Fusion oder Verschmelzung von MTV und SC nennt: Ludwigsburgs größter Sportverein strebt seit dem Zusammenschluss neue Ziele an. Der Männerturnverein – im Slogan künftig mit dem kleinen Zusatz „Sportclub Ludwigsburg“ – will sich weiterentwickeln, will attraktiv für die inzwischen über 6400 Mitglieder bleiben. Drei größere Projekte haben sich die Verantwortlichen des MTV zunächst vorgenommen.

An erster Stelle steht der Bau eines weiteren Bewegungszentrums auf dem Gelände des bisherigen SC für die Abteilungen Kampfsport, Fußball und Tennis. Dort, wo jetzt noch der Biergarten ist, zu dem man über einen Weg von der Brünner Straße gelangt. Die SC-Gaststätte, ein Flachdachbau aus den 70er-Jahren, steht seit geraumer Zeit leer. Auf dem Vorplatz sind vier Nadelbäume gefällt worden, die Stümpfe stehen noch. Das Gelände, das einen etwas trostlosen Eindruck hinterlässt, soll sich verwandeln, und zwar komplett.

Geplant ist eine Sporthalle aus Holz und Bambus, die vor allem von den Kampfsportabteilungen genutzt werden kann. Fechten, Judo, Karate oder Taekwondo finden dort ihre neue Heimat. „Eine Halle mit asiatischem Flair, dazu ein passender Vorgarten“, so Matthias Knecht, Vorsitzender des MTV, im Gespräch mit unserer Zeitung. Im Inneren wird es Elemente aus Bambus geben, das Dach wird leicht geschwungen (siehe Illustration). Gemeinsam mit MTV-Geschäftsführer Ralph Schanz und Tennis-Vorstandsmitglied Reiner Köttgen stellt der MTV-Chef die neuen Ziele und Pläne vor.

Die Halle wird an die Gaststätte angebaut. Entworfen hat das Gebäude Andreas Taufenbach, der früher in der Karateabteilung aktiv war und jetzt als Architekt in München arbeitet. Der Bauantrag ist bereits bei der Stadt eingereicht, laut Geschäftsführer Schanz will man möglichst bald auf die Baustelle. „Ziel ist, dass die Halle bis Ende 2017 steht.“ Weil es ein Holzbau ist, wird mit einer Bauzeit von nur drei Monaten gerechnet. Die Kosten belaufen sich auf rund eine Million Euro, davon müsste der Verein 200 000 Euro aufbringen. Wie im Sportstättenbau üblich kommt der Großteil von der Stadt (50 Prozent der Kosten) und vom Württembergischen Landessportbund (30 Prozent).

Die Gaststätte – für sie fand sich kein Pächter mehr – wird zum Gymnastikraum. Für alle drei Abteilungen, jeweils mit eigenen Umkleiden und Räumen, wird ein Bistrobereich eingerichtet, der gemeinsam genutzt werden kann. „Uns ist wichtig, dass in dem neuen Gebäude Tennis, Fußball und Kampfsport gleichberechtigt zu Hause sind“, betont Knecht. Parkplätze gibt es bereits an der Brünner Straße.

Als zweites Projekt nennt Schanz den Fitnessbereich, den der Verein weiter ausbauen will. Zwar gibt es jetzt schon Gerätetraining, allerdings sieht der Verein hier Potenzial – trotz der zahlreichen Fitnessstudios, die es in der Stadt und inzwischen auch im neuen Sportzentrum Ost an der Fuchshofstraße gibt. Andere werden kommerziell betrieben, so Schanz, der MTV möchte es für seine Mitglieder anbieten. Dafür werden die frei werdenden Räume im bisherigen Bewegungszentrum in der Bebenhäuser Straße hergerichtet. Sie erhalten einen neuen Boden, neue Fitnessgeräte werden eingekauft. Auch das soll zeitnah umgesetzt werden.

Im Aufbau ist eine Ballsportschule. Schon bisher gibt es in den drei Kindersportschulen für Tanz, Kampfsport und der eigentlichen KiSS etwa 400 Kinder, die das Angebot nutzen. Nun soll unter anderem mit Sportarten wie Fußball, Volleyball oder Tennis eine vierte Kindersportschule mit hauptamtlichem Trainer entstehen.

Der MTV will dabei nicht stehen bleiben. Neu strukturiert werden soll auch das Tennisareal hinter der Tennishalle an der Brünner Straße. Wie berichtet, ist im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Sportparks eine Konzentration der Tennisplätze beim SCL geplant. Neue Ideen wie Beach-Tennis oder Tennis-Paddle will der Verein angehen, auch ein Kleinspielfeld für Kinder soll es geben, berichtet Knecht. Angepeilt werden die Jahre 2018/2019.

Beim Beach-Tennis spielt man, ohne dass der Ball auf dem Sand aufkommt, beim Tennis-Paddle wird in einem Glascourt gespielt, ähnlich wie beim Squash. Zwischen den Tennisplätzen und einem neuen Fußballfeld, das die Stadt anlegen will, hätte eine Umkleide Platz, die von den Fußballern und ein Teil auch von den Tennisspielern genutzt werden könnte.