Laut Landesverkehrsminister Winfried Hermann werden 2024 insgesamt mehr als 380 Millionen Euro für den Straßenunterhalt ausgegeben; gut 220 Millionen Euro davon stellt der Bund zur Verfügung. Grundsätzlich gelte das Prinzip „Erhaltung und Sanierung vor Umbau, Ausbau und Neubau“.
Zu den Projekten im Landkreis zählt die Erneuerung der Fahrbahndecke zwischen Berliner Straße und Industriestraße in Bietigheim-Bissingen auf einer Länge von 500 Metern und die Erneuerung von zwölf Schilderbrücken entlang der B27 bei Bietigheim-Bissingen. Außerdem wird die B27 zwischen Kirchheim und Lauffen auf einer Länge von 3,1 Kilometern eine neue Fahrbahndecke bekommen.
Auch die Ortsdurchfahrt in Erligheim wird auf einem Abschnitt von 400 Metern saniert. Der Radweg von Ingersheim nach Ludwigsburg, speziell im Bereich Monrepos, wird auf knapp drei Kilometern erneuert. In Bönnigheim wird ein vier Kilometer langer Abschnitt der B27 mit einer neuen Fahrbahndecke versehen. Die B328 wird zwischen Großbottwar und Kleinaspach auf einer Länge von fünf Kilometern saniert.
Maßnahmen im Strohgäu und an der A81
Die Ortsdurchfahrt Eberdingen-Hochdorf (Pulverdinger Straße) erhält auf einigen Hundert Metern einen neuen Fahrbahnbelag. Hier geht es nach Angaben des Rathauses voraussichtlich Mitte April los, der Gemeinderat hat am Donnerstag den Eberdinger Anteil an dem Projekt, die Erneuerung von Wasserleitungen, vergeben. Ebenso erneuert wird die Möglinger Straße in Ludwigsburg-Pflugfelden, zudem die Landesstraße 1141 zwischen Schwieberdingen und Münchingen auf einer Länge von fast 1,6 Kilometern. Sanierungsarbeiten sind ferner für die Ortsumgehung Heimerdingen und die Feuerbacher Straße Richtung Steinbruch geplant.
Das Land ist zwar für die Pulverdinger Straße zuständig, die Gemeinde Eberdingen übernimmt aber die komplette Abwicklung der Baumaßnahme. Dazu gehört neben der Sanierung des Fahrbahnbelags, die das Land bezahlt, auch die Erneuerung der Wasserleitung. Aktuell werde der Bauzeitenplan erstellt, man rechnet mit einem Beginn Mitte April, so Bürgermeister Carsten Willing.
Insgesamt liegen die Kosten bei knapp 660.000 Euro, das Unternehmen Kohler aus Ditzingen hatte hier unter fünf Bietern das günstigste Angebot abgegeben, mit laut Verwaltung "auffallend knapp kalkulierten Preisen", hieß es in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Geplant hatte man mit knapp 890.000 Euro. Kohler habe aber glaubhaft versichert, dass die Preise auskömmlich seien. (jsw)
Außerdem wird die Brücke über die A81 an der Anschlussstelle Pleidelsheim instandgesetzt. Auch soll die seit Jahren marode Brücke im Zuge der B27 an der Anschlussstelle Ludwigsburg-Süd ersetzt werden. Hier rechnet man mit einem Zeitraum von Juli 2024 bis September 2025 und Gesamtkosten von rund 3,5 Millionen Euro.
Das sagt der Minister zu den Projekten
„Aktuelle Zustandsdaten zeigen, dass das Umsteuern beim Straßenbau vor mehr als einer Dekade notwendig und richtig war. In den kommenden Jahren wird der Sanierungsbedarf deutlich steigen. Zahlreiche Bauwerke aus den Boomer-Jahren des Straßenbaus müssen ersetzt oder umfassend saniert werden. Vor allem die Brücken müssen in den nächsten Jahren in großem Umfang ertüchtigt und erneuert werden“, sagt Hermann.
Er betont: „Dies erfordert erhebliche zusätzliche Mittel, wenn wir Einschränkungen und Sperrungen vermeiden wollen. Eine bedarfsgerechte Finanzierung des Landesstraßennetzes kann mit einer neuen Einnahmenquelle wie einer Lkw-Maut auf Landes- und Kommunalstraßen gelingen.“
