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Ludwigsburger Einrichtung feiert Jubiläum
Schulstation auf der Karlshöhe: Besonderer Unterricht mit Hunden

Marlin und Karla mit ihren zweibeinigen Freunden in der Schulstation. Foto: Karlshöhe Ludwigsburg
Marlin und Karla mit ihren zweibeinigen Freunden in der Schulstation. Foto: Karlshöhe Ludwigsburg
„Zum Glück geht es hier entlang“: Unter diesem Motto hat die Schulstation an der Karlshöhe ihren zehnten Geburtstag gefeiert. Sie ebnet Kindern mit sozialen und emotionalen Einschränkungen den Weg.

Ludwigsburg. „Für mich ist Glück das wunderbare Gefühl, wenn ich die Augen der Schüler glänzen sehe“, sagt Kathrin Karl, Koordinatorin für den schulischen Bereich an der Schulstation Karlshöhe. Deshalb verwundert es nicht, dass das zehnjährige Jubiläum der Einrichtung mit dem Thema „Glück“ verbunden wird. Ein ganzer Veranstaltungstag ist unter das Motto „Zum Glück geht es hier entlang“ gestellt, zu dem viele Gratulierende sehr persönliche Worte vorbringen. Sogar ein Glücksforscher ist eingeladen. Was Glück – nicht nur im schulischen Bereich – bedeutet, erklärt Buchautor Dominik Dallwitz-Wegner in einem Vortrag.

Das macht die Schulstation

Die Schulstation Karlshöhe unterstützt die Schüler dabei, ihre Stärken zu entfalten, Motivation aufzubauen, neue Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln und Schule wieder positiv zu erleben. Sie ist eine Außenstelle der Christian-Heinrich-Zeller Schule in Eppingen-Kleingartach und ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die in diesen Bereichen in ihrem Handeln beeinträchtigt sind und in einem Regelschulbetrieb keinen Platz finden.

„Glück, gesehen zu werden, Glück, gesegnet zu sein!“, sagt Dr. Dörte Bester, Direktorin und Theologischer Vorstand der Karlshöhe. Sie dankte allen, die dafür gesorgt hätten und weiter dafür sorgen, dass die Schulstation ihre wichtige Arbeit leisten kann. „Schulische Erfolge, wie die Rückkehr in eine allgemeine Schule oder ein erfolgreicher Schulabschluss, sind über unsere gemeinsame Schulstation möglich“, sagt Alexander Hinz, Geschäftsbereichsleiter der Kinder- und Jugendhilfe.

Diese Schulabschlüsse kann man hier machen

Die Jugendlichen werden von der ersten bis zur neunten Klasse gefördert und können Abschlüsse der Haupt- oder Werkrealschule erwerben. Viel gute Erfahrung besteht auch in der partnerschaftlichen Einbeziehung und Unterstützung der Eltern.

„Manchmal bedarf es Glück, dass im Menschen Gutes durchbrechen und wirklich hervorkommen kann“, sagt Panagiotis Pechlivanos, Konrektor der Christian-Heinrich-Zeller-Schule. Das Ziel sei, den Kindern und Jugendlichen den Weg zu echten Chancen zu eröffnen. In diesem Jahr habe einer der Karlshöher Absolventen einen der besten Hauptschulabschlüsse der Christian-Heinrich-Zeller-Schule hingelegt.

Ein Mitschüler auf vier Pfoten

Doch nicht nur Grußworte werden den rund 40 Ehrengästen an diesem Tag geboten, sondern auch eine Aufführung der Therapiehunde Marlin und Kara. „Der Hund reagiert im Unterricht auf Kinder, ohne diese zu kennen. Er nimmt sehr empathisch wahr, wie sie sich individuell momentan fühlen“, sagt Pia Buzakovic, Koordinatorin für den Jugendhilfebereich der Schulstation und zuständig für die Umsetzung des Projekts der tiergestützten Therapie. Ein Therapiehund verbessere beispielsweise die sozialen Fähigkeiten von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefiziten. Die geschulten Mischlinge können Angstzustände lindern, die Bindungsfähigkeit erhöhen und Stresssymptome reduzieren. Und das geschieht durchaus spielerisch.

Auf Zeichen der Kinder rollen Marlin und Kara mit Pfoten und Schnauze einen Würfel über die Bühne, machen auf Zuruf Männchen, geben Pfötchen oder bellen – und kassieren dafür jeweils umgehend ein Hunde-Leckerli aus der Kinderhosentasche. Schwer zu sagen, wessen Augen dabei begeisterter glänzen: die der Kinder oder die der gutmütigen Vierbeiner. (red)