1. Startseite
  2. Sport
  3. Handball
Logo

handball-europapokal
SG kann hohes Niveau nicht bis zum Schluss halten

350_0900_15815_COSPSGTrainer.jpg
SG-Trainer Martin Albertsen.
350_0900_15814_COSPAufharten.jpg
Auf harten Widerstand traf die SG (rechts Martine Smeets) im Finalhinspiel gegen Rostov-Don (links Olga Chernoivanenko).Fotos: Baumann
Erste Halbzeit auf Top-Niveau, nach dem Wechsel von Rostows Abwehr ausgebremst. Unter dem Strich kam für die Handball-Frauen der SG BBM Bietigheim im ersten Finale um den EHF-Pokal eine 25:28-Niederlage heraus.

Ludwigsburg. Vor dem Rückspiel am Samstag in Russland spricht vieles für den Europokalsieg von Rostows Weltauswahl. 25 Minuten lang staunten die 3500 Fans in der Ludwigsburger MHP-Arena über den frischgebackenen deutschen Meister. Die SG bot dem großen Favoriten Paroli und lag permanent in Front. Beim 10:6 (15. Minute), 14:10 (22.) und 16:12 (26.) betrug der Vorsprung sogar jeweils vier Treffer.

Bietigheim hatte mit Tess Wester die bessere Torhüterin und spielte taktisch geschickt. Immer wieder bezog das BBM-Team die Außen in die Aktionen ein. Vor allem die rechte Seite mit Susann Müller und Angela Malestein harmonierte prächtig. Bis zum überraschenden Zwischenstand von 16:12 hatten die beiden Linkshänderinnen zusammen schon neunmal getroffen.

Zur Pause führte Bietigheim 16:14 und angesichts der bis dahin starken Leistung schien ein SG-Überraschungssieg möglich. Nach dem Wechsel stand aber eine andere Gästemannschaft auf dem Feld. Katrine Lunde vernagelte nun ihren Kasten und Rostows Abwehr nutzte die von den griechischen Referees eingeräumten Freiräume bis zur letzten Konsequenz aus. Gegen die nun extrem aggressiv zu Werke gehende Star-Truppe vom Don fand Bietigheim keine spielerischen Mittel mehr. Rostows Brasilianerin Ana Paula Rodrigues Belo: „Susann Müller hatte in der ersten Halbzeit zu viele Tore geworfen und vorbereitet. Das haben wir nach dem Wechsel verhindert.“

Zwischen der 26. und 38. Minute glückte der SG kein einziger Treffer. Rostow drehte mit sechs Toren in Folge die Partie, aus dem 16:12 wurde ein 16:18. Bietigheim wehrte sich mit allen Kräften gegen die drohende Niederlage. Wiederholt glückte der Anschlusstreffer. Mehr war aber nicht drin. Die leichtfüßig durch die Abwehr tanzende Alexandrina Cabral Barbosa und die wuchtige Vladlena Bobrovnikova garantierten mit ihren Toren Rostows knappen Vorsprung.

„Beide Mannschaften haben ein Klassespiel in einer tollen Atmosphäre geliefert“ befand die Spanierin Barbosa, mit sieben Treffern erfolgreichste Werferin der Gäste. „Entscheidend war, dass Bietigheim sich gegen unsere Abwehr aufgerieben hat und müde wurde. Wir hatten auch die besseren Wechselmöglichkeiten.“

Beim Stand von 22:24 versuchte BBM-Coach Martin Albertsen mit seiner letzten Auszeit, dem Spiel nochmals eine Wendung zu geben. Maura Visser schaffte zwar den Anschluss zum 23:24, doch Rostow ließ sich nicht mehr beirren und gewann 25:28. Der Sieg in Ludwigsburg ist für die Russinnen mehr als die halbe Miete auf dem Weg zum Europacupsieg.

Trotz der gesunkenen Chancen lobte Albertsen sein Team. „Über die erste Halbzeit bin ich sehr, sehr happy. Was in der zweiten Hälfte passiert ist, muss ich erst noch anhand der Videoaufnahme analysieren. Wir haben gegen eine überragende Mannschaft gespielt. Das Spiel hatte lange Champions-League-Niveau. Die Schiedsrichter leider nicht.“

SG: Wester, Salamakha, Roch; Biltoft (1), Visser (2/1), Lauenroth, Mack, N. Müller (5), Smeets, Schulze, Baun Eriksen, Naidzinavicius (5/1), Hundahl (1), Woller, S. Müller (6), Malestein (5).