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Gymnastik
Sersheim gelingt eine glänzende DM

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Die Goldies: Julia Weh, Jasmin Geske, Rebecca Grimml, Sabrina Götz, Jasmin Müller, Isabell Kistermann (von links). Foto: Baumann
Der Turnverein Sersheim blickt auf ein gigantisches Wochenende zurück. Der Verein war erstmals Ausrichter der deutschen Meisterschaften Gymnastik/Tanz. Neben dem sportlichen Erfolg der beiden Heimteams, erreichten auch die Veranstalter ihre Ziele.

Sersheim. Nach dem Mehrkampffinale am Samstag wussten die Goldies, das Ü 18 Team des TV Sersheim, nicht ganz genau, wie sie sich fühlen sollten: auf der einen Seite hatten sie den vierten Platz bei den Deutschen Meisterschaften erreicht, auf der anderen das Podest um die Winzigkeit eines Zehntelpunktes verpasst. Meike Abel, Jasmin Geske, Rebecca Grimml, Sabrina Götz, Isabel Kistermann, Jasmin Müller, Anna-Lina Wirt und Julia Weh zeigten am Samstagvormittag im Vorkampf (zehn Teams) eine gute Leistung in der Gymnastikübung und dem Tanz.

Das erste Ziel – die Finalteilnahme – war durch den zweiten Platz im Vorkampf gesichert. Im Finale waren laut Trainerin Karin Geske, „schon zwei drei kleinere Patzer drin“, die knapp verpasste Medaille vor heimischem Publikum wurmte die acht Frauen gewaltig. Die Jugendgruppe des TVS qualifizierte sich mit dem dritten Rang für das Mehrkampffinale, diesen verteidigten die Gruppe „Motions“ im Finale, gleichbedeutend mit der ersten Medaille der Sersheimer. Hier waren 14 Vereine am Start. Geske war davon begeistert, wie gut sich beide Teams in den vergangenen Jahren weiterentwickelt haben: „Wir treten erst seit drei Jahren in dieser Wettkampfform an, wenn dann Kampfrichterinnen auf einen zukommen und meinen, wie stark wir uns verbessert haben, dann ist das ein wunderbares Gefühl.“

In die beiden Einzelfinals am Sonntag, in denen die Gymnastik (mit Handgeräten) und der Tanz einzeln bewertet wurden, gingen die Goldies „mit ein bisschen Wut im Bauch“, wie Julia Weh, die älteste im Team, gesteht. „Wir wollten den Kampfrichtern, den Zuschauern aber vor allem uns selbst zeigen, dass wir es besser können“, erzählt Meike Abel. Das gelang den Sersheimerinnen: mit der Silbermedaille im Tanz und der Bronzenen in der Gymnastik gab es für die Erwachsenen gleich zwei Mal Edelmetall.

„Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, hier in unserer Halle bei so einem großen Wettkampf, die Übungen zu zeigen“, berichtet Jasmin Geske von der tollen Stimmung in der Halle, die an beiden Tagen mit rund 500 Zuschauern prall gefüllt war. Teamkollegin Weh veranschaulicht die Unterstützung der Zuschauer an einem Beispiel: „Am Ende der Übung gibt es einen Teil, da fällt es mir normal immer schwer, mein Bein richtig hoch zu bekommen, heute ging das automatisch und ich dachte nur: Schade, dass es jetzt gleich vorbei ist. Das Publikum hat uns also wirklich richtig getragen.“ Die Tänze choreografieren die Frauen immer zusammen. Die grobe Form der Übung stand schon im April, es wurde aber immer weiter daran gefeilt. „Dieses Mal waren wir aber auch wirklich rechtzeitig fertig, normal ist das immer etwas knapper“, sagt Weh. Auch die Musik und das Kostüm suchen alle gemeinsam aus, das Kostüm wird dann zum Teil in liebevoller Kleinarbeit zusammengebastelt.

Eigenarbeit war auch die ganze Veranstaltung. Über 100 Helfer waren im Einsatz, viele Helfer haben mehrere Schichten übernommen. „Die Eltern haben Kuchen gebacken, Salate bereitgestellt, die Jungs vom Gerätturnen haben uns großartig beim Auf- und Abbau unterstützt, in der Schule war rund um die Uhr jemand, der ganze Verein hat diese Veranstaltung gelebt“, führt Karin Geske nur einen Bruchteil der helfenden Hände auf und gerät dabei regelrecht ins Schwärmen.

Das Jugendteam mit Lina Brenner, Paula Kolb, Katharina Roth, Jasmin Tenzer, Ramona Wagner, Savannah Wayne und Mailin Widmann holte zur Bronzemedaille am Samstag im Gymnastikfinale die Silberne und im Tanzfinale eine weitere Bronzene.