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Ingolstadt
Mutmaßliche Tötung von Doppelgängerin: Spurensuche

Eine Tote im Auto einer Verdächtigen, die ihr täuschend ähnlich sieht und schweigt: Eine Woche nach dem Fund einer Frauenleiche in Ingolstadt sind viele Fragen noch offen. Ermittler in Bayern und Baden-Württemberg wollen nun etwas mehr Licht ins Dunkel bringen.

Ingolstadt. Nach der mutmaßlichen Tötung ihrer Doppelgängerin durch eine Frau sowie einen Mann in Ingolstadt hat die Polizei rund um den Fundort der Leiche nach der Tatwaffe gesucht. Mehr als hundert Beamte waren dafür am Dienstag in der Nähe des Donauufers im Einsatz, sagte ein Polizeisprecher. Sie suchten demnach eine Waffe, die zu den Verletzungen der 23-Jährigen aus dem Landkreis Heilbronn passt. Weitere Details nannte der Sprecher unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.

Unterdessen ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft auch in Baden-Württemberg im Umfeld des Opfers, das der ebenfalls 23 Jahre alten Tatverdächtigen täuschend ähnlich sehen soll. Die Heilbronner Kripo suche nach Hinweisen zu Verbindungen zwischen den beiden Verdächtigen und der Frau, sagte ein Polizeisprecher.

Das Duo soll mit dem Opfer vor der Tat Kontakt gehabt haben. Die beiden Verdächtigen, ein Kosovare und eine Deutsch-Irakerin, sitzen weiter in Untersuchungshaft. Bisher hätten sie zu den Vorwürfen geschwiegen, sagte der Polizeisprecher.

Die Eltern der verdächtigen Frau hatten die Tote vor einer Woche in Ingolstadt gefunden. Weil die Leiche im Auto der Verdächtigen lag, waren sowohl die Eltern als auch die Ermittler zunächst davon ausgegangen, dass es sich bei der Toten um die Deutsch-Irakerin handelt, die nun in U-Haft sitzt.

Die Obduktion und weitere Ermittlungen ließen später aber massive Zweifel an der Identität der Frau aufkommen. Einen Tag nach dem Fund der Leiche wurde dann die Deutsch-Irakerin, die angeblich gestorben war, in Ingolstadt festgenommen. Kurze Zeit später wurde auch der ebenfalls 23 Jahre alte Kosovare von einer Spezialeinheit der Polizei in seiner Wohnung festgenommen.

Wiederum einige Tage später brachte ein DNA-Abgleich Gewissheit, dass es sich bei der Toten um eine 23-Jährige aus dem Landkreis Heilbronn handelt. Angaben der Polizei zufolge stammt sie aus Algerien.

Die Hintergründe des Tötungsdelikts blieben aber unklar. Am Ufer der Donau wollten die Beamten am Dienstag auch nach persönlichen Gegenständen des Opfers und Hinweisen auf den genauen Tatort Ausschau halten. Ergebnisse der Suche wurden zunächst aber nicht bekannt.

Mitteilung Polizei vom 23.8.

© dpa-infocom, dpa:220823-99-486623/3