1. Startseite
  2. Überregionales
Logo

«Nein zum Krieg!»
Immer mehr Russen rufen zur Beendigung des Krieges auf

Demonstration in St. Petersburg
Menschen demonstrieren in St. Petersburg gegen den Krieg in der Ukraine. Foto: Dmitri Lovetsky
Demonstration in St. Petersburg
Polizisten nehmen eine Demonstrantin in St. Petersburg fest. Foto: Dmitri Lovetsky
Demonstration in St. Petersburg
Polizisten nehmen einen Demonstranten in St. Petersburg fest. Foto: Dmitri Lovetsky
Festnahme in Moskau
Polizisten nehmen bei einer Protestaktion in Moskau eine Frau fest. Foto: Denis Kaminev
Demonstration in St. Petersburg
Polizisten nehmen eine Demonstrantin in St. Petersburg fest. Foto: Dmitri Lovetsky
Demonstration in Paris
In Paris demonstrieren Menschen auf dem Place de la Republique gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine. Foto: Adrienne Surprenant
Proteste in Spanien
Eine Frau im spanischen Murcia demonstriert gegen Putin. Foto: Edu Botella
Demonstration in Hamburg
In Hamburg wird gegen den Krieg und den russischen Einmarsch in die Ukraine demonstriert. Foto: Christian Charisius
Demonstration in Bremen
Menschen demonstrieren und beten auf dem Rathausmarkt in Bremen im Rahmen eines Friedensgebets für die Menschen in der Ukraine. Foto: Markus Hibbeler
Demonstration in Berlin
In Berlin demonstrieren Menschen gegen den in der Ukraine. Foto: Kay Nietfeld
Demonstration in Berlin
Eine junge Frau demonstriert in Berlin für den Frieden in der Ukraine. Foto: Kay Nietfeld
Proteste in Schottland
Auch im schottischen Edinburgh wird gegen die russische Invasion in die Ukraine protestiert. Foto: Lesley Martin
Solidarität in Großbritannien
Die St. Georges Hall leuchtet in Gelb und Blau als Ausdruck der Solidarität mit der Ukraine nach dem Einmarsch Russlands. Foto: Peter Byrne
Protest in New York
Demonstranten stehen um eine große ukrainische Flagge versammelt auf dem Times Square, um gegen die russischen Angriffe auf die Ukraine zu protestieren. Foto: Seth Wenig
Demonstrationen in Polen
Demonstranten haben sich auf dem Marktplatz in Breslau versammelt, um ihre Unterstützung für die Ukraine zu bekunden. Foto: Maciej Kulczynski
Demonstration in Rom
Demonstranten halten ein Transparent in den ukrainischen Nationalfarben und demonstrieren in der Nähe der russischen Botschaft in Rom. Foto: Cecilia Fabiano
Solidarität in Belgien
Der Triumphbogen im Jubelpark leuchtet in Gelb und Blau als Ausdruck der Solidarität mit der Ukraine nach dem Einmarsch Russlands. Foto: Hatim Kaghat
Demonstration in Tschechien
Menschen nehmen vor der russischen Botschaft in Prag mit einer riesigen ukrainischen Fahne an einer Demonstration aus Solidarität mit der Ukraine teil. Foto: Kamaryt Michal
Demonstration in Chile
«Stop Putin - Stop War», steht auf dem Plakat einer Demonstrantin in Chile. Foto: Marcos Zegers
Demonstration in Rom
In Italien lebende ukrainische Staatsangehörige stehen vor dem Kolosseum, das in den Farben der ukrainischen Nationalflagge beleuchtet ist. Foto: Domenico Stinellis
Proteste in New York
Anhänger der ukrainischen Souveränität protestieren gegen die russische Invasion in die Ukraine. Foto: John Minchillo
Nicht nur die EU, USA und andere Länder weltweit kritisieren den russischen Präsidenten für den Krieg in der Ukraine. Mittlerweile werden auch die Stimmen aus der russischen Bevölkerung lauter.

Moskau. Immer mehr Russen rufen Kremlchef Wladimir Putin in Petitionen zur sofortigen Beendigung des Krieges gegen die Ukraine auf.

«Wir, russische Ärzte, Krankenschwestern und Sanitäter, sind entschieden gegen kriegerische Handlungen, die von den russischen Streitkräften auf dem Gebiet der Ukraine vollzogen werden», hieß es in einem Schreiben mit mehr als 300 Unterschriften.

Dutzende russische Hilfsorganisationen veröffentlichten einen offenen Brief an Putin mit der Bitte, den Krieg zu beenden. «Krieg ist eine humanitäre Katastrophe, die Schmerz und Leid vermehrt. (...) Wir halten gewaltsame Methoden zur Lösung politischer Konflikte für unmenschlich und rufen Sie zur Beendigung des Feuers und zum Beginn der Verhandlungen auf.»

Bei Straßenprotesten gegen Putins Krieg gab es seit Donnerstag mehr als 2000 Festnahmen. Die russischen Behörden sprechen von einer militärischen Operation und gehen gegen die Verwendung des Wortes «Krieg» in den Medien vor. In einem großen Wohn- und Arbeitskomplex im Zentrum von Moskau, in dem neben russischen Beamten auch viele Diplomaten und Auslandskorrespondenten leben und arbeiten, sind schon seit Tagen ausländische Fernsehsender gekappt. Die Gebäudeverwaltung begründete das mit einem Ausfall der Satellitenanlagen und bot eine Freischaltung russischer Staatssender an.

Kritik auch in den Sozialen Netzwerken

Kremlchef Putin begründet seinen Krieg gegen die Ukraine damit, dass er das in die Nato strebende Land entwaffnen und von seiner «neonazistischen» Führung befreien wolle. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Putin eine beispiellose Aggression vor und kündigte Widerstand an. Selenskyj dankte den vielen russischen prominenten Künstlern, Intellektuellen und Medienschaffenden, die sich offen gegen den Krieg aussprechen.

Auch ein Abgeordneter der Kommunistischen Partei forderte ein Kriegsende. Er habe mit seiner Stimme im Parlament zur Anerkennung der Volksrepubliken Donezk und Luhansk (DNR/LNR) als unabhängige Staaten keinen Krieg auslösen wollen. «Ich denke, dass der Krieg umgehend beendet werden sollte. Indem ich für die Anerkennung der DNR/LNR votierte, habe ich für Frieden gestimmt und nicht für Krieg», meinte Michail Matwejew. «Dafür, dass Russland ein Schutzschild wird, damit sie den Donbass nicht bombardieren - und nicht, um Kiew zu bombardieren.» Viele Russen äußerten sich auch in den sozialen Netzwerken entsetzt über den Krieg gegen die Ukraine.

Auch Proteste in anderen Ländern

In der Kaukasusrepublik Georgien protestierten am Freitagabend mehrere Zehntausend Menschen gegen den Krieg in der Ukraine. In der Hauptstadt Tiflis war es nach Medienberichten eine der größten Kundgebungen seit langem. Die Demonstranten äußerten ihren Unmut über die georgische Regierung, die es abgelehnt hatte, sich den Sanktionen vieler Länder gegen Russland anzuschließen. Georgien hatte selbst 2008 in einem kurzen Krieg um die abtrünnige Region Südossetien eine militärische Niederlage gegen Russland erlitten.

Rund um den Globus wird weiter aus Solidarität mit der Ukraine demonstriert. In Berlin ist für Sonntag eine Großkundgebung geplant. Auch in Russland gibt es Anti-Kriegs-Proteste. Die russische Führung reagiert mit Hunderten Festnahmen.

© dpa-infocom, dpa:220225-99-283377/14