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Hunderte Flüge storniert
Stärkster Taifun seit 25 Jahren trifft Japan

Schäden an Gebäude
Die Wucht des Taifuns hat an einem Gebäude in Osaka ein Baugerüst abstürzen lassen und Teile der Fassade abgerissen. Foto: Nobuki Ito/Kyodo News/AP
Mit voller Wucht
«Jebi» ist der stärkste Taifun seit rund 25 Jahren, der auf das japanische Archipel getroffen ist. Foto: Kota Endo/Kyodo News/AP
Taifun
Die nationale Wetterbehörde hat vor heftigen Regenfällen, starken Sturmböen und hohem Wellengang gewarnt. Foto: Kyodo
Kollision
Ein abgetriebener Tanker ist in Osaka gegen eine Brücke geprallt. Foto: Kentaro Ikushima/Mainichi Newspaper/AP
Überschwemmter Flughafen
Der auf einer künstlichen Insel im Meer gelegene internationale Flughafen Kansai in der Provinz Osaka ist teilweise überschwemmt worden. Foto: Kentaro Ikushima/Mainichi Newspaper/AP
Umgekippt
Ein Polizeiwagen steht in Osaka vor einem umgekippten Lastwagen. Foto: Kota Endo/Kyodo News/AP
Yokohama
Die Windgeschwindigkeiten im Zentrum des Wirbelsturms betrugen zeitweise bis zu 216 Kilometer die Stunde. Foto: Koji Sasahara/AP
Japaner leben seit jeher mit Taifunen. Diesmal suchte jedoch ein so starker Sturm das Land heim wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr.

Tokio (dpa) - Der stärkste Taifun seit 25 Jahren hat Japan hart getroffen. Mindestens drei Menschen wurden durch «Jebi» in den Tod gerissen und mehr als 160 verletzt, wie japanische Medien am Dienstag berichteten.

Der Sturm brachte heftige Regenfälle und starke Winde mit sich. Er ist das jüngste in einer ganzen Serie von Unwettern, die Japan in diesem Sommer heimgesucht haben. Die drei Todesfälle ereigneten sich in den Städten Higashiomi, Sakai und Toyonaka auf der Hauptinsel Honshu, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.

Der auf einer künstlichen Insel im Meer gelegene internationale Flughafen Kansai in der westlichen Provinz Osaka wurde überschwemmt. Verletzt wurde niemand, der Flughafen wurde aber vorübergehend geschlossen. Ein im Sturm abgetriebener Tanker prallte gegen eine Brücke, die den Flughafen mit dem Festland verbindet. Die elf Personen an Bord des Schiffes blieben unverletzt.

«Jebi», der 21. Taifun der Saison, war der stärkste Wirbelsturm seit rund einem Vierteljahrhundert, der auf das japanische Archipel traf. Der Sturm beschädigte Häuser und beeinträchtigte den Flug- und Bahnverkehr. In einer halben Million Haushalten in Zentral- und Westjapan fiel zeitweise der Strom aus.

Fast 800 Flüge wurden gestrichen, viele Bahnverbindungen fielen aus. Die nationale Wetterbehörde warnte vor Überschwemmungen und Erdrutschen als Folge des starken Regens und der Sturmböen. In der auch unter ausländischen Touristen beliebten alten Kaiserstadt Kyoto wurden mehrere Menschen im Hauptbahnhof verletzt, als ein Teil der Glasdecke wegen des starken Windes zersplitterte.

In Westjapan stürzten mehrere Lastwagen auf einer Autobahn um. Ein anderer Lastwagen wurde beinahe von einer Brücke gerissen. An der Pazifikküste liefen gewaltige Wellen auf. Einige Fabriken standen still. Die Universal Studios Japan, ein beliebter Freizeitpark in Osaka, blieben ebenfalls geschlossen. Ebenso Kaufhäuser im Westen, darunter in Osaka und Kyoto.

Die Windgeschwindigkeiten im Zentrum des Wirbelsturms betrugen zeitweise bis zu 216 Kilometer die Stunde. «Jebi» traf auf die Provinz Tokushima auf Japans kleinster Hauptinsel Shikoku, dann zog der Wirbelsturm weiter Richtung Norden auf das Japan-Meer.

Das Inselreich wurde in jüngster Zeit bereits mehrfach von starken Taifunen heimgesucht. Besonders hart traf es den Westen der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt. Dort kamen in Folge von Überschwemmungen und Erdrutschen mehr als 220 Menschen ums Leben.