Der Rückgang der Ausbildungsstellen führe zu einem Anstieg der Schüler im Vollzeitunterricht an den beruflichen Schulen, berichtete der Verbandsvorsitzende Thomas Speck außerdem. Er betonte die Bedeutung der Ausbildungsprämie des Bundes: «Die finanzielle Unterstützung für Ausbildungsbetriebe darf nicht vorschnell beendet werden, wenn absehbar werden sollte, dass über die bisherige Zeitspanne hinaus weiterhin Bedarf an einer Prämie besteht.» Ebenso könne es sinnvoll sein, die Prämie auf größere Ausbildungsbetriebe mit mehr als 250 Mitarbeitern auszudehnen.
Die Prämien bekommen bisher Firmen mit bis zu 249 Mitarbeitern, die wegen der Pandemie große Umsatzeinbrüche verbucht haben oder ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken mussten, aber trotzdem die Zahl ihrer Ausbildungsplätze nicht reduzieren.
An den beruflichen Schulen im Land werden im laufenden Schuljahr nach Verbandsangaben rund 343 000 Schüler und Schülerinnen unterrichtet. Speck fordert an jeder beruflichen Schule die Einrichtung einer Stelle, die die Digitalisierung des Unterrichts koordiniert - insgesamt 140 zusätzliche Lehrerstellen. Den in der Corona-Krise entstandenen Wissenslücken müsse mit ganzjährigen wöchentlichen Förderangeboten begegnet werden statt mit Ferien-Nachhilfe.