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«Bewegte Bilder aus der Intensiv-Zeit»: Corona-Ausstellung

Covid-19-Intensivstation
Ein Intensivpfleger ist auf der Covid-19 Intensivstation. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Tübingen (dpa/lsw) - Vor einem Jahr hat das Uniklinikum Tübingen zwei der ersten Corona-Patienten in Baden-Württemberg aufgenommen. Was sich seit dem 26. Februar 2020 am Klinikum und auf der hermetisch abgeriegelten Covid-19-Intensivstation abgespielt hat, zeigt eine Foto-Ausstellung mit dem Titel «Bewegte Bilder aus der Intensiv-Zeit», die am Donnerstag vorgestellt wurde. Patienten verbunden an Beatmungsgeräte, Schläuche, viele andere technische Apparate sowie Ärzte und Pflegekräfte in Schutzanzügen und Masken geben einen Eindruck von der damaligen Situation.
Tübingen.

Seither wurden knapp 700 Patienten am Uniklinikum behandelt, davon rund 170 auf der Covid-Intensivstation, sagten Vertreter der Klinik. «Diese Bilder sind Zeitdokumente, was hinter verschlossenen Türen passiert», sagt Franziska Strasser, Intensiv-Pflegekraft und Initiatorin der Foto-Dokumentation. Ziel sei es gewesen, Trost zu vermitteln für Angehörige, die damals ihre kranken Verwandten nicht besuchen durften. Aber auch zu zeigen, wie kräftezehrend und intensiv der Alltag auf der Intensivstation sein kann. Bild für Bild erzählt eine eigene Geschichte, die Fotograf Tobias Wuntke eingefangen hat. Rund 700 Fotos hat er gemacht, 25 davon landeten in der Ausstellung.

Auch ein Patient kam zu Wort und berichtete von seiner Covid-19-Erkrankung: Walter Brummel, 56 Jahre. Nach zwei Wochen an der Klinik in Tettnang sei er ans Uniklinikum Tübingen gebracht worden. Er lag danach zwei Wochen im künstlichen Koma. Durch die Intubation habe er gar nicht richtig sprechen können. Er habe 15 Kilogramm an Muskelmasse verloren und nicht gehen können. Wesentliche Vorerkrankungen habe er nicht gehabt. «Es kann jeden treffen», sagt er.

© dpa-infocom, dpa:210225-99-593712/2