Die Tarifparteien in NRW hatten sich am Freitag inmitten der Corona-Krise darauf geeinigt, die Löhne in diesem Jahr nicht zu erhöhen. Arbeitnehmer mit kleinen Kindern sollen zusätzliche freie Tage erhalten, und Kurzarbeiter können laut Abschluss auf Zuzahlungen setzen. Letztere Komponente gebe im Südwesten bereits seit vielen Jahren, hieß es bei der IG Metall Baden-Württemberg.
Der Arbeitgeberverband Südwestmetall teilte mit, man habe den Abschluss in Nordrhein-Westfalen zur Kenntnis genommen. «Grundsätzlich ist es positiv, dass man es geschafft hat, in dieser extremen Situation relativ rasch zu einem Ergebnis zu gelangen», sagte Südwestmetall-Chef Stefan Wolf. «Da in unserem Tarifgebiet die Kurzarbeitergeld-Aufstockung jedoch bereits tariflich geregelt ist, und dies in der momentanen Phase eine große Belastung für unsere Unternehmen darstellt, müssen wir hier weitere Gespräche mit der IG Metall führen.» Auch die fünftägige bezahlte Freistellung für die Beschäftigten könne man in diesem Zusammenhang nicht akzeptieren.
Die IG Metall will nun in den Gremien beraten, welche Teile des Pilotabschlusses für die rund eine Million Beschäftigten in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie relevant seien, hieß es bei der Gewerkschaft. Zugleich sollen mit Südwestmetall möglichst schnell Gespräche über eine Übernahme des Abschlusses aufgenommen werden.