1. Startseite
  2. Überregionales
  3. Stuttgart & Südwest
Logo

Kunsthalle Mannheim zeigt Werke von Matisse: «Augenschmaus»

Ulrike Lorenz
Die Direktorin der Mannheimer Kunsthalle, Ulrike Lorenz, steht in der Kunsthalle vor einer Wand mit Gemälden. Foto: Uwe Anspach/Archiv
Die Kunsthalle Mannheim setzt in diesem Jahr ihren Schwerpunkt auf Frankreich. Werke von Matisse und Laurens stehen auf dem Programm. Zum letzten Mal wurde es von Museumsdirektorin Lorenz vorgestellt.
Mannheim.

Mannheim (dpa/lsw) - Jahresthema Frankreich: Zwei hochkarätigen französischen Künstlern widmet sich die Kunsthalle Mannheim 2019. Höhepunkt ist im Herbst die Schau «Inspiration Matisse», die Henri Matisse (1869-1954) als Maler, Grafiker und Plastiker präsentiert. Darüber hinaus wird sein Einfluss auf die französischen Fauvisten und die deutschen Expressionisten beleuchtet. «Das ist ein Augenschmaus», sagte Kunsthallen-Chefin Ulrike Lorenz am Freitag in Mannheim. Vom 1. März bis zum 16. Juni kommen die «Wellentöchter» des französischen Bildhauers Henri Laurens (1885-1954) in den Neubau am Wasserturm.

Lorenz, die die Kunsthalle seit 2009 leitet, stellte zum letzten Mal das Jahresprogramm vor. Anfang August wechselt sie an die Spitze der Klassikstiftung Weimar, der zweitgrößten Kulturstiftung Deutschlands. Seit kurzem ist ihre Stelle ausgeschrieben. «Ich hoffe und glaube, dass wir interessante Bewerbungen bekommen», betonte sie. Die fachliche Kompetenz des Findungsteams garantiere die Mitwirkung von einem Museumsleiter und zwei -leiterinnen.

Beide Ausstellungen umfassen auch museumseigene Werke: eine Sirene aus den 50er Jahren und eine kubistische Plastik aus dem Frühwerk Laurens' sowie eine Skulptur von Matisse. Letzterer ist mit 100 Werken vertreten, darunter berühmte mediterrane Szenen, Stillleben, Atelierbilder und Porträts. Hinzu kommen Gemälde von André Derain, Georges Braque, Raoul Dufy sowie Ernst Ludwig Kirchner, August Macke und Max Pechstein - um nur einige zu nennen, die der «Künstler für Künstler» in seinen Bann gezogen hatte. Höhepunkt sind vier zwischen 1909 und und 1930 von Matisse geschaffene lebensgroße Rückenakte aus Bronze, von denen der älteste aus der Kunsthalle selbst stammt. «Wir denken von der Sammlung her», erläuterte Vizedirektorin Inge Herold.

Die französischen Publikumsmagneten sollen mit dafür sorgen, dass die Besucherzahl in diesem Jahr auf über 200 000 steigt. Seit Eröffnung des Neubaus im Juni 2018 hatte die Kunsthalle 160 500 Menschen bis Ende 2018 angelockt. Als Ziel gab Lorenz aus, dass die Kunsthalle mehr internationale Gäste anzieht und sich regionale und auswärtige Gäste einmal die Waage halten. Derzeit kommen 80 Prozent der Besucher aus der Metropol-Region Rhein-Neckar. Ein Instrument für mehr Publikum sei ein vielgestaltiges Programm, sagte Lorenz und zitierte Goethe: «Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen.»

Zur Vielfalt des Programms 2019 gehört auch die Schau «Beschlagnahmt! Rückkehr der Meisterblätter» (22. März bis 23. Juni). Sie zeigt Grafiken, die früher im Besitz der Kunsthalle waren und nach Enteignungsaktionen der Nazis in alle Welt verstreut wurden. Mit einer Film-Installation (29. März bis 7. Juli) ist der Filmpionier Heinz Emigholz vertreten. Gezeigt wird seine Dokumentation über den Bau der neuen Kunsthalle.

Inspiration Matisse