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Metall-Tarifverhandlungen kommen ein Stückchen voran

Fahne IG Metall
Eine Fahne der Gewerkschaft IG Metall weht an einem Auto. Foto: Thomas Frey/dpa/Symbolbild
Viermal ging so gut wie gar nichts, in Runde fünf machen Arbeitgeber und IG Metall nun zumindest einen kleinen Schritt aufeinander zu. Ein ganz wesentlicher Punkt spielte allerdings noch gar keine Rolle.
Kornwestheim.

Kornwestheim (dpa/lsw) - Die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie im Südwesten kommen zumindest ein Stückchen voran. Nach vier ergebnislosen Runden konnten Arbeitgeber und Gewerkschaft bei ihrem fünften Treffen am Mittwoch zumindest eine erste Annäherung verbuchen. Viel mehr sei es allerdings auch nicht, stellten sowohl IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger als auch der Chef des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall, Wilfried Porth, nach den Gesprächen in Kornwestheim bei Stuttgart klar. «Wir haben für alle Fragen Ansatzpunkte gefunden», sagte Zitzelsberger. Aber: «Wir sind bei Weitem noch nicht beim Ergebnis angekommen.»

Nach Darstellung beider Seiten hat sich zumindest die Arbeit der Expertengruppe gelohnt, die nach der ergebnislosen Runde vier vor zwei Wochen eingesetzt worden war. Sie sollte sich den Fragen widmen, die für jeweils eine der beiden Seiten besondere Knackpunkte darstellen - etwa tarifliche Sonderleistungen oder die Einbeziehung der dual Studierenden. Zu allen Punkten hätten die Experten Ansätze oder Lösungskorridore aufgezeigt, hieß es. Details wurden nicht genannt. Über Geld, das stellten beide Seiten ebenfalls klar, wurde bislang noch gar nicht gesprochen. «Wir haben noch ein Stück Weg zu gehen», sagte Porth.

Die IG Metall fordert unter anderem vier Prozent mehr Geld - entweder in Form von Lohnsteigerungen oder als zumindest partiellen Ausgleich, wenn ein Betrieb in der Krise die Arbeitszeit reduziert. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall lehnt das ab und fordert stattdessen, tarifliche Sonderleistungen zu kürzen. Das wiederum will die Gewerkschaft nicht mitmachen.

An ihren Warnstreiks will die IG Metall festhalten, bis ein Gesamtpaket auf dem Tisch liegt. Zitzelsberger hatte sich zuvor in einem Interview optimistisch gezeigt, dass bis Ostern ein Abschluss gelingen könne - dann allerdings eher in Nordrhein-Westfalen, wo am Donnerstag bereits in sechster Runde verhandelt wird und wo beide Seiten sich bereits deutlich stärker angenähert haben.

Die Arbeitgeber betonten, aus ihrer Sicht sei weiterhin auch im Südwesten bis Ostern noch ein Abschluss möglich. Ein weiterer Gesprächstermin wurde allerdings nicht festgelegt. Zunächst sollen die Beratungen der Expertengruppe weitergehen.

© dpa-infocom, dpa:210323-99-941450/5