Die evangelische Landeskirche in Baden setzt nach eigenen Angaben ebenfalls «weiterhin auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der Möglichkeit von Präsenzgottesdiensten, auch zu Ostern». Das strenge Schutzkonzept und die Orientierung an den regionalen Inzidenzwerten hätten sich bereits zu Weihnachten bewährt, betonte eine Sprecherin in Karlsruhe.
Bund und Länder hatten sich beim Corona-Gipfel in der Nacht zum Dienstag darauf geeinigt, die Religionsgemeinschaften zu bitten, an Ostern keine Präsenzgottesdienste zu feiern.
Auch das katholische Erzbistum Freiburg reagierte überrascht: Bereits seit einem Jahr gebe es funktionierende Hygienekonzepte für die Feier von Gottesdiensten. «Ob im Erzbistum Freiburg die Ostergottesdienste nur virtuell oder doch in Präsenzform gefeiert werden können, hängt in erster Linie davon ab, ob und in welcher Weise die Landesregierung den Beschluss für Baden-Württemberg umsetzt», erklärte eine Sprecherin.
Auch die Diözese Rottenburg-Stuttgart betonte, Ostern sei das wichtigste Fest der Christenheit. Die Orientierung am regionalen Infektionsgeschehen, das Einhalten der Abstandsregeln, das Tragen medizinischer Masken und die vorherige Anmeldung hätten sich seit vielen Monaten bewährt. Und bei der Marke von einer Inzidenzzahl von 300 je 100 000 Einwohner müssten Präsenzgottesdienste ohnehin abgesagt werden.
Nach dem Bundesinnenministerium will auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) das Gespräch mit den Kirchen suchen. Auf die Frage nach einem möglichen Verbot von Präsenzgottesdiensten sagte er: «Ich gehe erst mal davon aus, dass wir uns mit den Kirchen einigen.»
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