Die SPD verliere mehr Stimmen in der GroKo als außerhalb der Bundesregierung, sagte Mattheis. Sie warb im gleichen Zug für die Option einer Minderheitsregierung, falls die GroKo platzt. Dann müsse sich die Union für Projekte Mehrheiten suchen. Das sei eine «wunderbare Chance zur Belebung des Parlamentarismus». Die SPD würde dann sinnvolle, gute Gesetze auch unterstützen.
Nach dem überraschenden Ausgang des SPD-Entscheids über die neue Parteispitze wird über ein vorzeitiges Ende der großen Koalition spekuliert. Die GroKo-Skeptiker Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken hatten den Mitgliederentscheid um den SPD-Vorsitz gewonnen - und deutlich gemacht, dass der Koalitionsvertrag mit der Union aus ihrer Sicht nachverhandelt werden muss. Zu ihren Forderungen zählen mehr Klimaschutz, eine massive Ausweitung der Investitionen in Schulen und Straßen und mehr Soziales.