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Stauffenbergs Rolle und sein Leben: Neue Ausstellung

Kurator Christopher Dowe
Kurator Christopher Dowe. Foto: Bernd Weissbrod/Archivbild
Stuttgart (dpa/lsw) - Vom begeisterten Soldaten im Zweiten Weltkrieg zum Widerstandskämpfer: 75 Jahre nach dem gescheiterten Umsturzversuch der Hitler-Attentäter steht Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Mittelpunkt einer neuen Stuttgarter Ausstellung. Sie setzt sich vor allem mit der aktuellen Wahrnehmung Stauffenbergs auseinander, dem Versuch seiner Instrumentalisierung und seinem Bild in den sozialen Medien. Unter dem Titel «Attentat. Stauffenberg» wird im Haus der Geschichte seine steile Offizierskarriere in der Reichswehr und der nationalsozialistischen Wehrmacht bis zum Umsturzversuch am 20. Juli 1944 beleuchtet.
Stuttgart.

«Derzeit wird Stauffenberg wieder sehr aktuell gedeutet - und oft auch kritisch», sagte Kurator Christopher Dowe vor Beginn der Ausstellung. Gründe seien unter anderem die Entwicklung der radikalen Rechten und das nicht mehr so intensive Wissen um den Nationalsozialismus und die erste Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. «So entsteht eine moralische und emotionale Ablehnung des Nationalsozialismus, in der auch Persönlichkeiten wie Stauffenberg nicht gesondert bewertet werden.»

Historische Ausstellungsstücke wie Stauffenbergs Cello, sein Ehrensäbel und Fotos der Familie sind vom 2. Juli an in Schaukästen platziert. Eine Chronik dokumentiert den Tag des Attentats von Stauffenberg auf Adolf Hitler in der Wolfsschanze, dem streng abgeriegelten Führerhauptquartier im heutigen Polen. «Beschäftigt man sich mit diesem Mann, kann man viel lernen über Verantwortung, über Nationalsozialismus und über eigene Positionen, die man einst hat und hinterfragen kann», sagte Dowe.

Die Ausstellung ersetzt die derzeit wegen Umbauarbeiten geschlossene Stauffenberg-Erinnerungsstätte.

Lebenslauf Stauffenbergs

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