Die sogenannte Entnahme schließt das Fangen aber auch das Töten einzelner Tiere ein. Liegt eine Genehmigung der zuständigen Naturschutzbehörde des entsprechenden Bundeslandes vor, kann die Entnahme in Einzelfällen angeordnet werden.
Trotz der zu erwartenden Zunahme der Wölfe in Baden-Württemberg rief Walker zur Beruhigung in der Debatte auf. Man müsse zwar Respekt vor dem Wolf haben, aber keine Angst. Es gebe ja noch keine Rudel in Baden-Württemberg. «Mit drei residenten Wölfen, die wir jetzt haben, ist das alles noch in einem überschaubaren Rahmen», sagte sie. Und: «Vieles, was man so hört, sind mutmaßliche Fälle, die dann oft mit dem Wolf gar nichts zu tun haben. Oft stellt sich im Nachhinein raus: Es war gar nicht der Wolf, es war ein Hund.» Und wo Herdenschutz bestand, hätten die Wölfe noch nicht ein einziges Nutztier gerissen.
Von wolfsfreien Zonen in baden-württembergischen Wäldern hält Walker nichts. «Das würde ja voraussetzen, dass sie dem Wolf irgendwie vorschreiben könnten, wo er sich bewegen darf und wo nicht. Ich glaube, das hat bis jetzt noch keiner geschafft.»
Aus Sicht von FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke ist «das Bekenntnis der grünen Umweltministerin zum Abschuss problematischer Wölfe» längst überfällig. Die grün geführte Landesregierung habe die Nutztierhalter im Stich gelassen. «Sie hat in Kauf genommen, dass zahlreiche Tiere durch problematische Wölfe getötet wurden und damit die ökologisch wichtige Weidetierhaltung in Baden-Württemberg in Gefahr gebracht.»
Bislang sind im Südwesten drei Wölfe als Stammgäste bekannt, zwei von ihnen leben dauerhaft im Schwarzwald, ein weiterer im Odenwald.
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