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ZEW-Chef: Mangelnde Digitalisierung im Gesundheitswesen

Achim Wambach
Achim Wambach, Chef des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), spricht. Foto: picture alliance / dpa/Archivbild
Stuttgart/Mannheim (dpa) - ZEW-Chef Achim Wambach hofft auf einen Digitalisierungsschub durch die Corona-Krise. «Der wirtschaftliche und auch der gesundheitliche Preis, den wir für die Rückstände in der Digitalisierung zahlen müssen, ist hoch», sagte der Präsident des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim der «Stuttgarter Zeitung» (Samstag). Das Gesundheitswesen etwa sei schon vor zehn Jahren unterdigitalisiert gewesen, der EU zufolge sei gerade Deutschland in den letzten Jahren hier nicht vorangekommen. Auch würden nicht ausreichend öffentliche Daten zur Verfügung gestellt, damit neue Geschäftsmodelle entstehen können. «Da müsste die öffentliche Hand viel mehr tun», sagte Wambach der Zeitung weiter. «Vielleicht ist Corona dafür endlich der Weckruf.»
Mannheim.

Doch nicht nur der Gesundheitsbereich sei betroffen, die Automobilwirtschaft etwa hadere mit dem Fachkräftemangel vor allem mit Blick auf Digitalisierung und künstliche Intelligenz. «Und alle Unternehmen leiden darunter, wie stark die öffentliche Verwaltung bei der Digitalisierung hinterherhinkt», sagte der ZEW-Chef. «Das hat die Pandemie sehr eindrücklich gezeigt.» Das sei zwar leider keine neue Erkenntnis. «Aber es hat sich einfach viel zu wenig getan. Neu ist nun die Erfahrung, dass das so richtig wehtun kann.»

© dpa-infocom, dpa:210327-99-993092/3

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