1. Startseite
  2. Überregionales
  3. Deutschland
Logo

Nach Havarie
Container-Suche auf der Nordsee: Gefahr für Kutterfischer

Terschelling
Auch Kühlschränke waren im Sturm über Bord gegangen. Foto: Jan Spoelstra
Trümmer von Frachtcontainern
Die Trümmer von Frachtcontainern liegen am Strand, nachdem sie die «MSC Zoe» auf See in einem Sturm verloren hatte. Foto: Marjet Van Veelen
Armee räumt auf
Die niederländische Armee räumt an den Stränden von Schiermonnikoog auf. Foto: Foto: dpanitf3
Container in der Nordsee
Container treiben in der Nordsee in niederländischen Küstengewässern. Foto: Nlcg-Phcgn/Niederländische Lüstenwache
«MSC Zoe»
Gut sichtbar: Die verrückten Container auf der «MSC Zoe». Nach der Havarie eines der größten Containerschiffe der Welt in der Nordsee taucht immer mehr Treibgut an friesischen Stränden auf, darunter auch Gefahrenstoffe. Foto: Nlcg-Phcgn/Netherlands Coast Guard
Kampf gegen den Müll
Kampf gegen den Müll: Die Strände der niederländischen Insel Terschelling sind von Treibgut übersät. Foto: Jan Spoelstra
Angespültes Treibgut
Freiwillige sammeln am Strand bei Midsland aan Zee auf der niederländischen Insel Terschelling angespültes Treibgut ein. Foto: Minke Schat
Angespültes Treibgut
Freiwillige sammeln auf der niederländischen Insel Terschelling angespülte Waren ein, die aus den über Bord gegangenen Containern der MSC Zoe stammen. Foto: Minke Schat
"MSC Zoe"
Die «MSC Zoe» liegt mit umgestürzten Containern an der Kaje des Container Terminals. Foto: Carmen Jaspersen
Verrutschte Container
Der Screenshot aus einem Video des Havariekommandos zeigt verrutschte Fracht auf dem Containerschiff MSC ZOE. Foto: Niederländische Küstenwache
Mehr als 270 Container gehen bei Sturm in der Nordsee über Bord, darunter ist Gefahrgut. Nun landen erste Gegenstände auf Borkum an. Ob und wann ein Container einen deutschen Strand erreicht, ist weiter unklar.

Borkum (dpa) - Nachdem mit der «MSC Zoe» einer der größten Frachter der Welt mehr als 270 Container in der Nordsee verloren hat, landet immer mehr Treibgut auf der ostfriesischen Insel Borkum an.

«Wir haben nun Verpackungsmaterial wie Styropor und Kinderspielzeug wie Plastikwaffen und -helme oder Schutzwesten gefunden», sagte ein Sprecher des Havariekommandos am Sonntag. Bereits am Samstag waren Fernseher, Matratzenschoner und Fahrradteile eingesammelt worden. Außer dem Ladungsinhalt waren bislang noch keine Container angelandet.

In der Nacht zum Mittwoch waren die Container auf stürmischer See von der «MSC Zoe» ins Meer gefallen. Der Frachter hatte rund 8000 Container geladen. Rund 20 Container sind bisher in deutschen Gewässern gesichtet oder per Sonar geortet worden. Sie konnten aber noch nicht geborgen werden. Zwei der über Bord gegangenen Container enthalten laut der Reederei MSC Gefahrgut.

Das bereits angespülte Containergut sei insgesamt aber noch recht wenig. «Was wir bisher gesehen haben, ist verglichen mit der Fläche auf dem Meer nicht besonders viel», sagte der Sprecher. Bis zum Sonntag hatten rund 200 Einsatzkräfte den Strand von gut 45 Kubikmetern Ladung gesäubert. Vom Gefahrgut Peroxid gebe es nach wie vor keine Spur. Dibenzoylperoxid dient zur Härtung von Harzen oder als Bleichmittel, es kann im Extremfall bei großer Hitze explodieren.

Am Sonntagmorgen war ein Flugzeug zum Rundflug gestartet, um aus der Luft nach Containern zu suchen. Der Flug brachte keinen Erfolg. Weitere Flüge für den Nachmittag mussten aufgrund von Nebel an den Flughäfen gestrichen werden, sagte der Sprecher. Ein solcher Sichtflug war am Samstag wegen einer dichten Wolkendecke nicht möglich gewesen. Dabei müssten Piloten nah über der Wasseroberfläche fliegen, um nach Container oder Ansammlungen von Containerinhalt Ausschau halten zu können. Sichtet ein Pilot etwas, sammeln Schiffe den Fund ein.

Die Reederei MSC machte indes noch einmal explizit klar, dass sie alle Kosten für die Bergungsaktion «in voller Höhe» übernimmt. «Die Suche geht weiter, bis der letzte Container gefunden ist», teilte MSC am Samstag mit.

Unterdessen warnte der Sprecher des Havariekommandos erneut davor, am Strand gefundenes Gut einfach mitzunehmen. Im Gegensatz zu den Niederlanden gehörten die Gegenstände auch nach dem Fund weiter dem Eigentümer. Wer hierzulande angespülte Gegenstände einfach mitnimmt und nicht meldet, riskiert eine Anzeige wegen Fundunterschlagung.

Pressemitteilung vom 5. Januar