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Borussia Mönchengladbach
Heckings Ärger hat sich gelegt - «Haben das geklärt»

Dieter Hecking
Gladbachs Trainer Dieter Hecking hat gegen Bremen mit Personalwechseln überrascht. Foto: Marcel Kusch
Turbulente Woche für Gladbach-Trainer Hecking: Job im Sommer weg, Sieg verpasst und Ärger mit Kritikern. Am Montag zeigte sich der Coach aber wieder kämpferisch.

Mönchengladbach (dpa) - Abgefunden mit dem beschlossenen Aus zum Saisonende hat sich Dieter Hecking noch nicht, der Ärger über die Berichterstattung am Sonntagabend hat sich aber gelegt.

Der Trainer von Borussia Mönchengladbach hatte nach dem 1:1 (0:0) im Bundesligaspiel gegen Werder Bremen ein Interview beim TV-Sender Sky abgebrochen, zeigte sich auch später kurz angebunden und dünnhäutig. Am Montag erklärte Hecking, was genau ihn stinksauer gemacht habe. Im TV-Studio habe der Experte und Trainerkollege Ewald Lienen von einer enttäuschenden Leistung der Hecking-Mannschaft gesprochen und dass man mehr erwartet hätte. «Wir haben das im Telefonat geklärt, und damit ist es auch gegessen», sagte Hecking dem TV-Sender Sky.

Dennoch ist die Champions League bei vier Punkten Rückstand sechs Runden vor Schluss in weite Ferne gerückt. Am 20. Spieltag waren es zehn Punkte Vorsprung. Jetzt gilt es, wenigstens den internationalen Wettbewerb zu sichern. «Das Unentschieden ist sicher ärgerlich, aber die Leistung stimmte, darauf werden wir in den letzten sechs Spielen aufbauen müssen», sagte Hecking, dem die Enttäuschung über die Gesamtsituation deutlich anzumerken ist. Dies war auch der Grund für den Interview-Abbruch. So dünnhäutig hatte sich Hecking in Mönchengladbach bislang nicht gezeigt.

«Natürlich hat mich das alles schwer getroffen. Das ist alles auch noch sehr frisch», erklärte Hecking. Auch seine persönliche Lebensplanung müsse er nun neu ordnen. «Es war nicht geplant, Borussia im Sommer 2019 zu verlassen. Ich hatte eigentlich für die Zukunft andere Planungen», meinte der Coach. «Nun möchte ich etwas hinterlassen, worauf der Nachfolger aufbauen kann», sagte Hecking. In Marco Rose hat der Club den neuen Chefcoach wohl schon gefunden, diese Verpflichtung aber noch nicht offiziell bestätigt. «Wir bleiben dabei, dass wir die Öffentlichkeit informieren, wenn die Dinge fix sind», sagte Sportdirektor Max Eberl.

Hecking hatte zu Beginn seiner Abschiedstour nach einem hochemotionalen Gespräch mit Eberl vor einer Woche sportlich zunächst die richtigen Schlüsse gezogen und auch unpopuläre Maßnahmen getroffen. So blieb etwa Kapitän Lars Stindl nur auf der Bank. «Das war meine schwierigste Entscheidung, aber er hat das total verstanden», erklärte der Coach. «Ich finde, dass Dieters Maßnahmen sehr gut gegriffen haben», meinte Eberl.

«Die Systemumstellung war die richtige Wahl», befand Nationalspieler Christoph Kramer. Auch Bremens Trainer Florian Kohfeldt gab zu, von der Taktik überrascht worden zu sein. «Das hat uns vor Anpfiff schon den Kopf rauchen lassen», sagte der Werder-Coach. Eberl war zufrieden. «Über neunzig Minuten hat die Mannschaft viel Herz, Moral und Leidenschaft auf den Platz gebracht. Was wir in Düsseldorf nicht gezeigt haben, haben wir heute eindrucksvoll gezeigt», sagte Eberl nach dem allerdings enttäuschenden Ergebnis und dem fünften sieglosen Heimspiel in Serie.

Dennoch lässt die Leistung hoffen, dass ein internationaler Wettbewerb erreicht werden kann. «Wenn wir so spielen wie heute, setzt das noch mal etwas frei», sagte Kramer. Auch Eberl sieht die Chance, in den restlichen sechs Spielen die nötigen Punkte dafür zu holen. «Die Champions League ist noch im Bereich des Möglichen, die Europa League wollen wir jetzt schaffen, das soll jetzt unser Ziel sein.»

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