«In unserer Zentralkartei befinden sich etwa 250 Lager mit Informationen zu den dort eingesetzt gewesenen Wachleuten», sagte der Leiter der Zentralen Stelle, Thomas Will, der «Welt am Sonntag». «Aus diesem Pool konnten wir etwa 2000 Personen aus möglicherweise heute noch lebenden Geburtsjahrgängen identifizieren.»
Bei der Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit verfolgte die deutsche Justiz über Jahrzehnte nur diejenigen, die zur Leitung der Konzentrationslager gehört oder selbst gemordet hatten oder durch besondere Grausamkeit aufgefallen waren. Heutzutage wird auch die allgemeine Dienstausübung in einem Lager, in dem erkennbar systematische Massenmorde stattfanden, juristisch geahndet.
Die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg nahm 1958 ihre Arbeit auf. Sie sichtet nach eigenen Angaben weltweit Material vor allem aus Archiven, um NS-Verbrechen aufzudecken und lebende Verantwortliche zu benennen.
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